Am 11. Oktober kommt es zum großen Showdown bei der Linzer Bürgermeisterwahl: Der amtierende oberste Propeller der City, Klaus Luger (SPÖ), muss in einer Stichwahl gegen seinen Herausforderer Bernhard Baier von der ÖVP antreten. Die Stimmenverteilung im ersten Wahlgang (43,8% Luger / 21,1% Baier) lässt einen klaren Wahlgang erwarten. Aber was ist schon sicher – in Zeiten wie diesen. Wahlempfehlungen von SPÖ und ÖVP – eh klar, gibt es. Die anderen Parteien haben in dieser Frage hingegen keine politische Meinung, sondern höchstens eine private. Zwei haben sie uns sogar verraten.
Von den 152.493 wahlberechtigten Linzern stimmten am 27. September 99.202 gültig ab. 43.420 (oder 43,8%) machten ihr Kreuzerl beim amtierenden Bürgermeister Klaus Luger. Der aufdringlichste Follower, Bernhard Baier von der ÖVP, kam mit 20.914 Stimmen auf knapp die Hälfte. Gegessen ist der Käs‘ bei der Stichwahl für Luger aber noch lange nicht: Es bleibt abzuwarten, wie weit sich die SPÖ-Sympathisanten erneut mobilisieren lassen – und vor allem wie die FPÖ-, Grün-, NEOS- und KPÖ-Wähler abstimmen werden. Wirkliche Wahlempfehlungen von den Parteigranden gibt es jedenfalls keine:
FPÖ: Bürger sollen entscheiden
„Die Bürger sind mündig genug, um selber zu entscheiden. Die Linzerinnen und Linzer brauchen keinen, der ihnen sagt, was sie zu wählen haben“, sagt etwa der Linzer FP-Boss Detlef Wimmer. Auch von den Linzer Grünen kommt ein ähnliches Statement – und somit keine klare Wahlempfehlung. Der grüne Linzer Bundesrat Efgani Dönmez steht aber ganz klar zu Bernhard Baier: „Ich will keinen Bürgermeister, der der mit türkischen Rechtsextremen kooperiert und diese aus falsch verstandener Toleranz hofiert.“ Dönmez spielt dabei auf eine Feier der streng nationalistischen türkischen Partei MHP an, bei der ranghohe Linzer Sozialisten eifrig mitfeierten.
NEOS: „Baier, aber nur privat“
Auch Lorenz Potocnik, dessen Linzer NEOS-Fraktion mit drei Mandaten erstmals in den Linzer Gemeinderat einzog, will „als Privatperson den Bernhard Baier“ wählen. Eine klassische Wahlempfehlung sei das aber keinesfalls: „So etwas ist ein Relikt aus dem vorigen Jahrtausend. Kein vernünftiger Mensch lässt sich heute noch anschaffen, wen er wählen soll.“
KPÖ: weder Baier noch Luger
Die Linzer KPÖ hält sowohl Luger als auch Bauer für ungeeignet: „Wir werden keine Wahlempfehlung abgeben. Beide Kandidaten sind für uns keine geeignete Wahl. Zu Baier braucht man eh nicht viel sagen und Luger hat sich durch seine Kooperation mit Rechtsaußen (FPÖ türkische Vereine) auch diskreditiert.“