Der Flughafen Budweis nur 90km nördlich von Linz hebt ab: Kürzlich wurde die Aufnahme des Charterbetriebs für Sommer 2023 mit den beiden Zielen Rhodos und Antalya bestätigt. Jetzt kommt mit Kreta eine dritte attraktive Destination dazu. Für die Wintersaison gibt es konkrete Pläne, auch Ägypten anzufliegen.
Noch im Sommer 2021 dachten viele, das in den letzten Jahren um 28 Millionen Euro ausgebaute ehemalige Militärflugfeld in Budweis würde als Zivilflughafen nicht in die Luft kommen. Jetzt wird der Konkurrenz-Airport für das 90 km entfernte Linz aber tatsächlich Realität: Im Sommer 2023 fliegt der Low-Coster Smartwings die Urlaubsziele Rhodos und Antalya mit einer 189-sitzigen Boeing 737-800 an, jetzt wurde die Ferieninsel Kreta als dritte fixe Sommer-Destination genannt. Budweis will auch Fluggäste im Mühlviertel, Waldviertel und im Linzer Zentralraum locken – mit günstigen Flug-/Park-Tarifen und kurzen Wegen.
Der Low Cost-Carrier Smartwings wurde 2004 als Tochtergesellschaft der tschechischen Travel Service gegründet und verfügt aktuell über 34 Maschinen des Typs Boeing 737, das Durchschnittsalter der Flotte beträgt 12,3 Jahre (AUA: 16,7 Jahre).
Ab 4. August 2023 geht’s jeden Freitag von Budweis nach Antalya und danach jeden Montag nach Rhodos. Jeweils sonntags wird Kreta angeflogen. Diese Aktivitäten sollen aber erst der Anfang sein. Für die Wintersaison wird auch Ägypten ins Auge gefasst. Budweis steigt damit gegen den Linz Airport in den Ring: Die Uraubsdestinationen am Roten Meer sind aktuell das einzige ab Linz angeflogene Ferienziel im Winterhalbjahr.
Budweis Airport: 24-Stunden-Betrieb möglich
Das vor drei Jahre errichtete, 5.000 Quadratmeter große Terminal des Budweis Airports umfasst Ankunft-Abflug-Bereich, Duty-Free-Shop und ein Snack & Fly-Angebot. Seit 2019 verfügt der Flughafen zudem über das Instrumentenlandesystem CAT1, das Präzisionsflüge – wie im kommerziellen internationalen Flugbetrieb üblich – ermöglicht. Die Landebahn mit 2.500 Metern Länge ist auch für Großraumflugzeuge geeignet. Mit einer 24-Stunden-Betriebsmöglichkeit (in Linz ist um Mitternacht Schluss) erhofft man sich gegenüber den heimischen Airports einen zusätzlichen Vorteil. Vom Linzer Zentralraum beträgt die Fahrzeit mit dem Auto gut eine Stunde.
Auch Liniendestinationen sind geplant
Die weiteren Pläne in Budweis sind durchaus ambitioniert: Neben Linienverbindungen nach Frankfurt und zu anderen Hubs gibt’s auch Wünsche, den Charterbereich zu erweitern: “In Zukunft wird die Zahl der Flüge und Destinationen, zu denen wir ab Südböhmen fliegen, weiter zunehmen. Budweis ist der sechste tschechische Flughafen, von dem aus wir unsere Flüge durchführen”, sagt Petr Šujan, kaufmännischer Direktor von Smartwings. Auch im Luftfrachtbereich hegt man laut Kreishauptmann Martin Kuba Ambitionen, Budweis entsprechend zu positionieren.