Der Linzer Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer hat die Pflege und Betreuung zur obersten Priorität im Sozialressort erklärt. Das Ziel: den Beruf sowie Ausbildung attraktivieren und Mitarbeiter entlasten. Gemeinsam mit allen Beteiligten wurde ein Maßnahmenpaket erarbeitet, das seit einem Jahr konsequent umgesetzt wird. Mit Erfolg, wie aktuelle Daten zeigen.
Oberösterreich eint das Ziel, dass die ältere Generation gut und gerne alt werden soll und dass die engagierten Mitarbeiter in der Pflege Rahmenbedingungen vorfinden, um ihren Job qualitativ hochwertig und gerne ausüben zu können. Den Herausforderungen, die mit diesen Zielen verbunden sind und dem demografischen Wandel (bis 2040 steigt die Zahl der Pflegebedürftigen um 45% auf 107.000 Menschen) begegnen alle Beteiligten gemeinsam mit der Fachkräftestrategie Pflege.
Kernpunkt ist es, Mitarbeiter zu entlasten, neue Pflegekräfte zu gewinnen und attraktive, moderne Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten. Die Maßnahmen zeigen positive Auswirkungen. Die Zahl der Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen ist von 7.648 auf 8.044 gestiegen. Ebenso konnten über 80 Pflegekräfte von den Philippinen gewonnen werden. Es gelang auch, mehr Personen in Ausbildung zu bringen: Die Einführung des Oö. Pflegestipendiums (www.ooe-pflegestipendium.at) sowie moderne und digital abrufbare Ausbildungen ermöglichten diese positive Auswirkungen.
„Ab dem ersten Tag im Sozialressort an hat die Pflege und Betreuung oberste Priorität, denn wir wollen, dass Oma und Opa gut in OÖ alt werden.“
Zuwachs in der Pflegeausbildung
Per Jahresende 2023 waren 1.576 Personen in einer Pflegeausbildung, das sind um 171 mehr als zum Vorjahresstichtag (1.405). Zusätzlich gab es einen Rückgang der Zahl der Betten, die aufgrund von Personalmangel nicht belegt werden können. Vom Höchststand Ende Juni 2023 mit 1.341 gab es bis zum Jahresende 2023 einen Rückgang auf 1.235 Betten. Ebenfalls wichtig: Während 2022 in 36 Alten- und Pflegeheimen ein interner Aufnahmestopp neuer Bewohner verhängt wurde, war das 2023 in lediglich 23 Häusern der Fall. Es zeigt sich auch hier eine leichte Entspannung der Personalsituation.
Weitere Schwerpunkte
Um die Ausbildung noch attraktiver zu gestalten und spezielle Zielgruppen anzusprechen, werden 2024 weitere Schwerpunkte gesetzt – etwa die Schaffung einer Ausbildungsberatungsstelle zur Koordinierung und Beratung von Interessenten. Auch auf mehr Regionalität in der Ausbildung und damit kürzere Anfahrtswege wird gesetzt. 2024 starten Ausbildungskurse an 28 Ausbildungsstandorten. Mit dem Pflegestipendium wurde zudem ein finanzieller Anreiz geschaffen, um speziell Umsteigerinnen anzusprechen, die verstärkt finanzielle und familiäre Verpflichtungen haben. Durch die Anpassung von Kurszeiten und die Digitalisierung von Kursen wird in der Altenbetreuungsschule nun auch speziell auf die Bedürfnisse von Eltern mit Betreuungspflichten reagiert.
Ein großes Potenzial liegt in der Gewinnung von Personen mit Migrationshintergrund. Mit eigenen Lehrgängen mit Schwerpunkt Deutsch als Zweitsprache hat die Altenbetreuungsschule gezielt Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund geschaffen. „Unsere Antwort auf die Herausforderungen ist die Fachkräftestrategie Pflege, unsere Maßnahmen zeigen Wirkung. Wir haben mehr Personal, mehr Auszubildende und weniger leerstehende Betten aufgrund von Personalmangel. Das stimmt mich optimistisch, dass wir richtig liegen, damit Oma und Opa gut und gerne alt werden können“, so Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.
Titelfoto: Land OÖ/Bayer