Am 1. Dezember ist es wieder soweit: „Bratwürstelsonntag“! Über die genaue Herkunft des Brauchs, am ersten Adventsonntag vornehmlich Bratwürstel zu vertilgen, gehen die Meinung auseinander, zwei Geschichten über die Entstehung klingen jedoch durchaus plausibel.
Eine Erzählung besagt, dass man früher nicht alle Tiere im Winter durchfüttern konnte. Daher wurden vor Beginn der alten Jahreszeit noch emsig geschlachtet, das Fleisch zu Würsten verarbeitet – viel davon zu Bratwürsten, die nicht lange haltbar waren und daher ASAP geschmaust werden mussten. Als Beilage dienten – naheliegend im Bauernland Oberösterreich – meist Sauerkraut und Kartoffeln.
Andere wiederum meinen, unsere Fleischhauer haben das Copyright auf den Bratwürstelsonntag. Die haben nämlich bis in die 1920er-Jahre des vorigen Jahrhunderts an ihre Stammkunden zum ersten Advent Bratwürstel geschickt – als willkommene „Henkersmahlzeit“ zum Start der damals üblichen und streng eingehaltenen vorweihnachtlichen Fastenzeit.
Früher wurden die Bratwürstel übrigens gerne auch als „Bratwürstelsuppe“ gegessen, heute hat sich die klassische Variante mit Sauerkraut eindeutig durchgesetzt, wiewohl auch Blaukraut, Erdäpfelschmarrn oder Röstkartoffel konzediert werden.