Jetzt ist es fix: Ab 19. März wird der Nonstopflug von Linz nach Hurghada wieder ins Programm aufgenommen. Es ist die zweite gute Nachricht binnen weniger Wochen, nachem kürzlich auch eine neue Verbindung nach Ibiza (28.6. bis 27.09.) bestätigt wurde. Auch das im Herbst 2015 angekündigte Flughafenhotel liegt voll im Plan. Die Eröffnung soll Ende 2017 steigen, berichtet Airport-Boss Gerhard Kunesch im LINZA.at-Talk:
Ab 19. März hebt der 180-sitzige Airbus A320 von Linz Richtung des ägyptischen Badeorts am Roten Meer ab. „Die Verbindung wird auch den kommenden Winter durchgehend geflogen“, verrät ETI-Marketingdirektor Dieter Pammer.
Auch zwei weitere Direktverbindungen nach Ägypten stehen laut Pammer auf Abruf bereit: „Die Flugzeugkapazitäten sind reserviert. Je nach aktueller Lage und Nachfrage starten wir auch die Flüge nach Sharm El Sheik und Marsa Alam ab Linz“, so Pammer.
Projekt Airport-Hotel auf Schiene
Nach der Fixierung der neuen Verbindung nach Ibiza (ab 28. Juni) ist Aufbruchstimmung am blue danube airport spürbar. Auch das Projekt Flughafenhotel ist laut Airport-Direktor Gerhard Kunesch auf Schiene. Zehn Millionen Euro sollen in den 140-Betten-Bau investiert werden, aktuell ist man in finalen Gesprächen mit einem potenziellen Wunsch-Betreiber. Im LINZA.at-Talk plaudert Kunesch über die weitere aktuelle Entwicklung des blue danube airport Linz – und ob der oft gemachte Vergleich mit dem Flughafen Graz, der ein weit größeres Angebot an Linienverbindungen aufweist, zulässig sei:
Was ist der aktuelle Stand beim im Vorjahr angekündigten Projekt Flughafenhotel? Im Herbst letzten Jahres wurde die Eröffnung für 2017 in Aussicht gestellt.Kann dieser Termin gehalten werden?
KUNESCH: Es hat in den letzten Monaten Sondierungsgespräche mit mehreren Interessenten gegeben. Dabei hat sich aus Sicht des Flughafens ein potentieller Betreiber als „Wunschkandidat“ ergeben. Dieser Interessent erstellt derzeit ein Feinkonzept für die Umsetzung des Projektes. Der im Pressegespräch angestrebte Fertigstellungstermin (gegen Ende des Jahres 2017) hat daher weiter Bestand.
Wie sieht die aktuelle Entwicklung in Sachen Ägypten-Flüge aus?
KUNESCH: Laut ETI wird Hurghada ab 19. März 2016 wieder von Linz bedient. Die Flüge sind bereits buchbar. Ob Sharm El Sheik im Laufe des Sommers von ETI wieder ins Programm aufgenommen wird ist derzeit noch nicht absehbar.
Gibt es bei den geplanten Lininverbindungen nach Berlin und Istanbul eine neue Entwicklung oder einen aktuellen Zeitplan?
KUNESCH: Turkish Airlines hat die Istanbul-Linz Verbindung eingeplant. Aufgrund nicht verfügbarer Slots am bestehenden Flughafen in Istanbul kann laut Turkish Airlines die Verbindung allerdings erst nach der Eröffnung des neuen Flughafens (2018) in Angriff genommen werden. Die Berlin-Linz Verbindung steht bei Air Berlin weiter auf der Agenda. Eine endgültige Entscheidung seitens Air Berlin gibt es bisher allerdings noch nicht.
Haben Sie aktuell weitere mögliche neue Verbindungen am Radar?
KUNESCH: Wir sondieren laufend mit den unterschiedlichsten Fluggesellschaften mögliche neue Routen. Derartige Gespräche unterliegen einer strikten Vertraulichkeit und werden daher von uns öffentlich nicht thematisiert.
Von Kritikern wird gerne ein Vergleich zwischen Linz und dem Grazer Flughafen (der deutlich mehr Linienverbindungen im Angebot hat, Anm.) gezogen. Halten Sie das für sich zulässig?
KUNESCH: Aus Sicht der Fluggesellschaften hat Graz den Vorteil, mit Wien nur einen Hub (Großflughafen, Anm.) in der näheren Umgebung zu haben. Bei Linz fließt die Nähe zu Wien und München oft in die Überlegungen im Zuge der Evaluierung neuer Verbindungen ein.
Ein weiterer Punkt ist die geografische Nähe Oberösterreichs zu dem wichtigen Exportmarkt Süddeutschland. Gäste aus Graz sind aufgrund der wesentliche längeren Anfahrtszeit per Auto durchaus bereit, zu Terminen in München, Zürich oder Stuttgart per Flugzeug anzureisen. In Oberösterreich hat die 3x tägliche Verbindung nach München gezeigt, dass bei annehmbarer Fahrtzeit per Auto keine Möglichkeit besteht, Gäste auf das Flugzeug umzuleiten. Damit geht z.B. auf einer Strecke Linz-München oder Linz-Stuttgart der für eine Fluggesellschaft sehr wichtige Anteil an Lokalpassagieren verloren. Alleine mit dem Umsteigeverkehr lässt sich eine derartige Strecke nicht wirtschaftlich bedienen. Die geografische Zwickellage von Linz in den Überlegungen der Fluggesellschaften auszuhebeln ist die große Herausforderung für unsere Region.
Gibt es eine Weiterentwicklung der im Herbst 2015 angekündigten strategischen Neuausrichtung des blue danube airports Linz?
KUNESCH: Der Flughafen bietet kein Produkt im herkömmlichen Sinne an. Es fliegt auch niemand nach Linz, weil es hier einen modernen Flughafen gibt – ein Flughafen ist nie das Reisemotiv. Unser strategischer Ansatz ist daher, Initiativen zu starten, um Anbieter und Kunden direkt zusammenzubringen. Nur so können die Marktbedürfnisse der Kunden und die Anforderungen der Anbieter zusammengeführt und abgestimmt werden. Der Flughafen übernimmt dabei die Federführung. Mit der ARGE „Flieg ab Linz“ wurde eine neue Plattform vom Flughafen initiert, die sich vornehmlich mit dem touristischen Angebot für die OberöstereicherInnen beschäftigt.
Die Neuaufnahme von Ibiza im Sommer 2016 ist das erste – sehr erfreuliche – Ergebnis dieser Zusammenarbeit. Im Linienverkehr setzen wir auf die Zusammenarbeit mit den Institutionen der Wirtschaft und Industrie, wir binden diese Institutionen als direkte Vertreter der Kunden in die Gespräche mit den Linienfluggesellschaften ein.