„Jetzt hat mir der Hundling schon wieder die Straßenbahntür z’Fleiß vor der Nase zugemacht!“ – fast jeder Linz Linien-Fahrgast hat sich über solche vermeintlich mutwillige Aktionen schon geärgert. In Zeiten der Vollautomatisierung und Digitalisierung ist die Sache aber nicht so einfach, wie die Linz Linien jetzt erklären. Dahinter steckt ein vollautomatisierter „Abfertigungsprozess“, den der Bim-Fahrer ab einem gewissen Zeitpunkt gar nicht mehr beeinflussen kann.
Mit diesem originellen Posting versuchen die Linz Linien, die immer wieder aufkommende Kritik an rücksichtslosen Fahrern zu entkräften, die trotz Sprint zur Station und Regen die Türe einer noch stehenden Bim nicht mehr öffnen:
„Wer kennt das nicht, man ist in Eile, sieht eine Bim oder einen Bus in der Haltestelle, jagt darauf zu und bumm: selbst wenn man die Tür erreicht, vielleicht sogar mehrmals auf den Türöffner drückt, öffnet sich die ‚blöde‘ Tür nicht mehr und dabei ist man sich sicher, der Fahrer hat einen noch gesehen, aber wie dreist, fährt einfach los. Leute – auch wenn wir es verstehen, dass der Moment ärgerlich ist, aber die Bim- und Bus-Chauffeure handeln nicht mutwillig und auch nicht nach dem Motto „Du kummst da ned rein“. Wenn sich die Tür nicht mehr öffnet, ist die automatische Türverriegelung aktiv – zu erkennen am roten Licht beim Türoffner – der Abfertigungsprozess des Fahrzeuges ist bereits im Gang oder abgeschlossen und der Fahrer ist bereit, sich in den Verkehr einzuordnen und loszufahren.
Eine erneute manuelle Freigabe bricht den Abfertigungsprozess ab und macht einen Neustart erforderlich. Das führt automatisch zu Verzögerungen und Verspätung und natürlich Verärgerung der Fahrgäste in den Folgehaltestellen, denn dann klappt es auch oft nicht mehr mit Anschlüssen. Und mal Hand aufs Herz, könnt ihr euch vorstellen, was passiert, wenn jeder zu spät kommende Fahrgast noch mitgenommen werden würde? Alle FahrerInnen sind angehalten, den Fahrplan bestmöglichst einzuhalten und deshalb hier an dieser Stelle der Appell an euch, liebe Fahrgäste – bitte seid rechtzeitig vor der Abfahrtszeit an der Haltestelle – die berühmte eine Minute vorher – würde allen ein bisschen Ärger ersparen, denn das Leben ist doch viel zu schön dafür. Vielen Dank für euer Verständnis & eure Mithilfe.“