Bürgermeisterkandidat Martin Hajart sieht die künftige Bundesregierung vor allem im Bildungsbereich gefordert: Chronischer Lehrermangel, mangelndes Rüstzeug für disziplinäre Probleme der Schüler, Sprachdefizite, extrem unterschiedliche Bildungsniveaus der Schüler und Schulräumlichkeiten wie aus dem letzten Jahrhundert – diese und weitere Probleme bestehen in unserem Schulsystem. „Die Zahlen sprechen für sich: 65% der Linzer Pflichtschüler sind nichtdeutscher Erstsprache. Aufgrund der mangelhaften Deutschkenntnisse und der sehr unterschiedlichen Bildungsniveaus ist das Vermitteln von Wissen extrem schwierig“, gibt Bürgermeisterkandidat Martin Hajart zu Bedenken.
Frühe Förderung verbessern
Martin Hajart: „Wenn die Deutschförderung erst kurz vor der Schule beginnt, verlieren die Kinder mindestens ein Schuljahr. Daher ist die frühe Förderung im Kindergarten erforderlich. Es braucht flächendeckend Elementarpädagogen mit einer einschlägigen Ausbildung zur Deutschförderung – und ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr zumindest für jene Kinder, die Deutschprobleme haben.“
Zurück zur Leistung
Hajart fordert auch eine Wiedereinführung der Leistungsgruppen in den (Neuen) Mittelschulen. Derzeit werden in den Mittelschulen die Hauptfächer in zwei Gruppen (grundlegend bzw. vertiefend) unterrichtet, allerdings im selben Raum. Die alten Leistungsgruppen sahen drei Teile vor. 2012 wurden diese jedoch gemeinsam mit der Hauptschule abgeschafft.
Für Hajart war dies rückblickend ein Fehler: „Denn die Idee hinter den Leistungsgruppen ist zielführend: Die Klassen werden in den Hauptfächern je nach Leistungsniveau in drei unterschiedliche Gruppen eingeteilt – mit einem klaren Ziel: die Kinder individueller fördern zu können.“ Davon würden sowohl Kinder mit niedrigem Bildungsniveau bzw. Lernrückständen als auch Kinder mit entsprechend hohen Begabungen profitieren.“
Dringende Sanierungsmaßnahmen
„Um überhaupt ein optimales Bildungsangebot anbieten zu können, müssen insbesondere in Linz viele Schulen saniert werden. Es kann nicht sein, dass in den Klassenzimmern der Schimmel blüht und der Putz von der Decke bröckelt. Als Grundlage für die notwendigen Maßnahmen braucht es zunächst einmal flächendeckende Bedarfserhebung“, so Bürgermeister-Kandidat Martin Hajart.