Über einen Besucherrekord freuen sich die Häuser des Linzer Landestheaters in der abgelaufenen Spielzeit: Mit 374.734 Besuchern, (plus 9,4 Prozent) befinden sich die Spielstätten weiterhin im Aufwind. Die öffentliche Hand lässt sich seine Bühnen jährlich 40,1 Millionen Euro kosten – das bedeutet eine Subvention von 107 Euro pro verkauftem Ticket.
Sämtliche Kennzahlen gingen in der abgelaufenen Spielzeit nach oben: Auch die Zahl der Abonnenten stieg – um 5,85 Prozent auf 16.709. Die Erlöse aus dem Kartenverkauf erhöhten sich ebenfalls – auf 10,34 Mio. Euro (+27,43 Prozent). Dadurch konnte der Eigendeckungsgrad im Vorjahr auf immerhin 27 Prozent gesteigert werden – ein im Österreich-Vergleich passabler Wert. Vor zwei Saisonen waren es noch weniger als 15 Prozent.
Publikumsmagneten waren im Vorjahr die großen Musical-Produktionen wie Elisabeth (46.791 Besucher) oder Les Misérables (33.063 Besucher), die im Musiktheater gezeigt wurden. Im Alten Landestheater war das Stück Ronja Räubertochter mit 21.872 Besuchern am zugkräftigsten.
Subvention: 107 Euro pro Ticket, 42.033 Euro pro Vorstellung
27,61 Euro kostet ein Ticket bei den Linzer Bühnen im Schnitt, im Vorjahr waren es noch 21,72 Euro. Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Jede Eintrittskarte wird von der öffentlichen Hand mit durchschnittlich 107 Euro „mitbezahlt. Oder anders ausgedrückt: Jede der insgesamt 954 Vorstellungen wure in der letzten Saison mit 42.033 Euro subventioniert. Rechnet man nur die 714 Eigenproduktionen-Spielabende, erhöht sich dieser Betrag auf 56.143 Euro pro Vorstellung.
Univ. Prof. DDr. h.c. Friedrich Schneider hält dem in seiner volkswirtschaftlichen Analyse eine entsprechende Umwegrentabilität entgegen: Dieser zufolge gingen 93 Prozent der Oberösterreicher in Begleitung ins Theater (93 Prozent) und würden in mehr als der Hälfte der Fälle etwa einen Restaurantbesuch anschließen (62%). Auch die Linzer Hotellerie profitiert. Schneider: „Dies hat positive volkswirtschaftliche Effekte für den gesamten Dienstleistungsbereich, angefangen vom Friseur bis zur Textilwirtschaft und eben der Gastronomie.“ Schätzungen gehen davon aus, dass so bis zu 50 Prozent der Subventionen wieder über Umwegen in den Steuertopf zurückfließen.