Keiner bettelt gerne, aber dennoch müssen die Kommunen mit geeigneten Maßnahmen Mittel ergreifen, damit die Bettelei nicht ausartet. Nicht zuletzt stecken oft clanartige und kriminelle Netzwerke hinter den Bettlergruppen – Kinder, Frauen und Behinderte Menschen werden oft missbraucht und ausgenutzt. In Linz gab es im November wieder eine 100-prozentige Zunahme der Bettelei, der Ordnungsdienst hatte alle Hände voll zu tun.
Wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit wird vermehrt gebettelt. Dabei hat sich seit dem im Mai 2016 eingeführten sektoralen Bettelverbot die Art des Betteln geändert. Haben Bettler früher hauptsächlich sitzend oder stehend Passanten aufdringlich zu Geldspenden aufgefordert, werden Passanten jetzt vermehrt im Vorbeigehen angebettelt. Die Teams des Ordnungsdienstes registrierten insgesamt 129 Fälle, davon handelte es sich 77 Mal um illegale Bettelei.
„Zu dieser Zeit des Jahres sind besonders viele Menschen in der Innenstadt unterwegs. Die Weihnachtsmärkte sind gut besucht und beliebtes Ziel von Bettlern. Die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes kontrollieren hier besonders intensiv, damit es zu keinen Belästigungen kommt“, so Vizebürgermeister Detlef Wimmer. „Nur durch konsequentes Vorgehen können die Bettlerbanden von der Stadt ferngehalten werden.“
Aber auch abseits der Bettelei gäbe s viel zu tun für den Ordnungsdienst: Exakt 2.067 dokumentierte Fälle wurden im November abgearbeitet. Die Fallzahlen bei den Organstrafverfügungen sind zurückgegangen. Bei 1.315 geahndeten Parksündern bedeutet das ein Minus von 300 Strafen gegenüber dem Oktober. Die Einsatzzeit des Ordnungsdienstes für die Kurzparkzonenüberwachung lag im Vormonat bei 29 Prozent der Gesamteinsatzzeit.In den anderen Kategorien kam es zu keinen auffallenden Veränderungen. Bei den Stadtteilen liegt der Bulgariplatz mit 813 Fällen fast unverändert an der Spitze, Platz zwei nimmt mit 351 Fällen die Innenstadt ein und verdrängte damit Urfahr mit 226 Fällen auf Platz drei.