Fast 20 Jahre explodierten die heimischen Immobilienpreise – diese Goldgräberphase scheint nun vorerst vorbei zu sein. Von April bis Juni 2022 stiegen die Immo-Preise noch um 3,5 Prozent, in den folgenden drei Monaten waren es trotz einer zweistelligen Inflationsrate nur mehr 0,3 Prozent. Auch für 2023/24 wird erwartet, dass die Inflation zwar hoch, die Immo-Preissteigerung aber weiter am Boden bleibt. Aber was bedeutet das für die geplanten großen Linzer Wohn-/Hochhaus-Investorenprojekte wie Post City, Drei Türme oder den Trinity Towers?
Gebaut wurde in den letzten Jahren genug, es gibt auch immer noch viele Interessen, aber genauso vielen fehlt auch das nötige Geld. Die Banken vergeben die nötigen Kredite immer spärlicher, zehn Prozent Eigenmittel sind seit August 2022 für den Hausbau/Kauf nicht mehr ausreichend. Schuld daran ist die neue „Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung“.
20 Prozent Eigenmittel nötig
Beim Immobilienkauf müssen nunmehr 20 Prozent des Kaufpreises (inklusive Nebenkosten) als Eigenkapital nachgewiesen werden. Bei 500.000 Euro – einem mittlerweile durchaus üblichen Preis für eine Immobilie – sind nun mindestens 100.000 Euro Eigenkapital nötig. Dazu darf die monatliche Kreditrate höchstens bei 40 Prozent des monatlichen Nettohaushaltseinkommens liegen – bei einer maximalen Laufzeit der Finanzierung von 35 Jahren. Besonders junge Familien sind damit oft nur mehr sehr schwer in der Lage, sich eigenen Wohnraum zu schaffen.
Stark rückläufige Immobilienverkäufe
Laut Standard sind in ganz Österreich sind die Immobilienverkäufe heuer stark zurückgegangen, das würden Zahlen vom Immobilienexperten Immo United belegen. Bis Ende Oktober 2022 gab es demnach nur noch knapp über 121.000 Verbücherungen, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch mehr als 134.000. Laut ersten Schätzungen haben sich die Transaktionen im dritten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 Prozent reduziert.
Man darf gespannt sein, wie der heimische Markt reagiert – und vor allem, was das für die geplanten Linzer XL-Projekte Post City, Drei Türme, Trinity Towers, und Bulgaritower, der zum Wohnturm umgeplant wurde und in den Startlöchern sehen soll, bedeutet. Bei Letzterem verstrich diesen September der bereits fünfte geplante Baustart.