Das Linzer Bergschlössl und sein 30.000m2 großer Park sind ein wahres Kleinod. Seit Juni 2021 steht die 1.100m2 große Immobilie leer, weil die Stadt es verabsäumt hat, Ideen für eine entsprechende Nachnutzung zu entwicklen. Jetzt wurde ein Makler beauftragt, einen Nachmieter zu finden. Die stolze Monatsmiete: 15.180 Euro – wohl eine Illusion angesichts der vielen Neubauten und des gesättigten Markts.
Die Austrian Business School LIMAK zog im Juni 2021 nach 23 langen Jahren aus dem Bergschlössl aus. Einen Nachmieter für die stadteigene, im Jahr 1718 erbauten Immobilie gibt es immer noch nicht. Kein Wunder: Durch die zukünftige jahrelange Baustelle des Westrings (2024-2028) samt darauf folgender Verkehrsbelastung direkt vor der Haustüre (Tunnelausfahrt) wird die Location zukünftig nicht attraktiver – im Gegenteil.
Dass die LIMAK auszieht, war bereits Anfang de Jahres 2020 fix, seitens der Stadt ist man, was die Nachnutzung betrifft, seitdem aber nicht aktiv geworden. Ein Verkauf der Immobile wurde erwägt, der Gemeinderat legte aber sein Veto ein. Jetzt wird vom Vermittler Projektas Immobilien ein Nachmieter gesucht – allerdings einer mit (sehr) dicker Brieftasche: Für die 1.100m2 Nutzfläche des Baus ist eine Gesamtmiete von 15.180 Euro fällig, plus 50.000 Euro Kaution und nochmal so viel (drei Buruttomonatsmieten) Provision.
Zukünftige Nutzung als soziale Einrichtung oder Museum?
In Summe umfasst der Park samt Bergschlössl etwa 30.000 Quadratmeter. Erst 1986 wechselte der damals verwilderte Park in den Besitz der Stadt Linz. Der gefällige Bau würde sich hervorragend für Kunstprojekte oder Ausstellungen eignen – oder für das von vielen sehnlichst gewünschte Tramwaymuseum, im Park könnte eine ergänzende Freiluftausstellung stattfinden. Auch ein Gastrobetrieb mit Gastgarten wäre denkbar.
Grüne und LINZ+ für Nutzung als Kindergarten
Andere Ideen hat Eva Schobesberger von den Grünen Linz: Sie forderte bereits 2020, seitens der Stadt eine entsprechende Nachnutzung in die Wege zu leiten – etwa als Kinderbetreuungseinrichtung. Dazu wäre die Location mit ihrem 30.000m2 großen Park ideal. Auch Lorenz Potocnik von LINZ+ stößt ins selbe Horn: „Die Stadt Linz müsste proaktiv Geld in die Hand nehmen und die Immobilie umbauen, damit sie als Kindergarten und Krabbelstube genutzt werden kann. Bei der großen Anzahl von Neubauprojekten und dem gesättigten Markt zu versuchen, einen potenten Mieter auf Dauer zu finden, ist hingegen vergebene Liebesmüh‘. Wieder wurden proaktiv keine Ideen entwickelt, das seit bald einem Jahr leerstehende Bergschlössl kostet die Stadt ein Vermögen“, so Potocnik.
PROJEKTAS-Beschreibung des Linzer Bergschlössls:
„OBJEKTBESCHREIBUNG
Das 1718 erbaute historische Barockschloß und die dazugehörige Remise mitten im gepflegten Bergschlösslpark bieten einen wunderschönen Rahmen für einen neuen Nutzer. Der im Jugenstil errichtete Wintergarten dient als Eingang zum Foyer des Bergschlössls von dem man 8 großzügige, über 2 Geschosse verteilte Räumlichkeiten (zwischen ca. 29 und ca. 71 m²) erreicht. Im Rahmen der 1999 abgeschlossenen Renovierung wurde ein Lift eingebaut und im Dachgeschoss ein attraktiver Konferenzraum mit ca. 145 m² gestaltet.
Im Zuge der Revitalisierung wurde auch die Remise mit einem großzügigen Eingangsfoyer aus Glas ausgestattet und verfügt über den wunderschönen Gewölberaum „Kilikion“, eine gastronomietaugliche Küche und zwei Büroräume im Erdgeschoss. Im modernisierten Obergeschoss befinden sich ein Besprechungszimmer und 6 weitere klimatisierte Büroräume. Parkplätze sind am Objekt vorhanden. „