Der bekannte Linzer Künstler Beni Altmüller ist einer der führenden Köpfe der Baumrettungsinitiative Linz, die bereits viele Bäume vor dem Abholzen rettete. Jetzt wollte man mit einer neuen Aktion für mehr Grün in der Stadt sorgen: Baumpatenschaften, die von Unternehmen, Institutionen oder Privatpersonen übernehmen werden könnten, sollten Baumpflanzungen in der City vorantreiben. Von Bürgermeister Klaus Luger kam aber ein „Njet“ zu dieser Idee, die in bereits vielen Citys gang und gäbe ist. Jetzt hoffen Altmüller & Co. auf Unterstützung anderer Fraktionen.
„Mit der Firma France Car wäre bereits der erste Partner Gewehr bei Fuß gestanden, das Unternehmen hätte für jedes verkaufte Auto einen Baum in der Stadt gepflanzt. Das Gartenamt hätte die Arbeit vor Ort übernommen, das hätte einige hundert Bäume pro Jahr für die Stadt bedeutet“, berichtet Beni Altmüller. Im letzten Moment gab es aber von höchster Stelle – dem Bürgermeisterbüro – einen Rückzieher. Auch für ein persönliches Gespräch sei Luger nicht zu bewegen gewesen: „Einen vereinbarten Termin hat er kurzfristig abgesagt, einen neuen bekommen wir nicht“, sagt Altmüller.
Win-win-Situation für alle
Baumpatenschaften sind andernorts seit vielen Jahren üblich: Ein Unternehmen, eine Institution oder eine Privatperson zahlt einen gewissen Betrag, für den an einem geeigneten Platz ein Baum gepflanzt wird. Möglich seien dabei kleine Spenden von 50 Euro für einen kleine Baum genauso wie einige hundert Euro für größere Gewächse. Altmüller: „Es ist eine absolute Win-win-Situation. Die Stadt spart sich einen Haufen Geld, die Citys werden grüner und bei den Menschen steigt das Bewusstsein und die Verantwortung den Bäumen gegenüber.“
Linz ist in Sachen Baumpatenschaften ein weißer Fleck
Baumpatenschaften sind keine Neuerfindung, im Gegenteil: Sie sind quer durch Europa üblich und sehr beliebt – auch in Österreich. In Graz etwa hat ausgerechnet die dortige SPÖ-Fraktion kürzlich einen Antrag für Baumpatenschaften eingebracht, in Wien gibt es unzählige Initiativen und Möglichkeiten, Baumpatenschaften zu übernehmen. In Wiener Neustadt gibt es das Projekt „Obstbaumstadt“, dort kann man um nur 50 Euro einen Patenschaft (Pflanzung) für einen Obstbaum ermöglichen. In der deutschen Metropole Bremen ist es sogar möglich, um 800 Euro die Patenschaft für einen stattlichen Straßenbaum in der City zu übernehmen, inkludiert sind eine Urkunde und ein kleines Baumschild mit freier Textwahl. Auch einen Wunschstandort kann man dort äußern.
Retter der Heinrich-Gleißner-Promenade
Bekannt wurde die Linzer Baumrettungsinitiative vor allem durch die Rettung der Bäume an der Heinrich-Gleißner-Promenade in Urfahr – das Donauufer beim Jahrmarktgelände sollte vor zwei Jahren komplett abgeholzt werden. Benni Altmüller, Günter Eberhardt und anderen Aktivisten gelang es damals, zumindest 17 der schönen, völlig gesunden Bäume zu retten.
Die Linzer Baumrettungsinitiative hofft jetzt auf Rückenwind durch die anderen Fraktionen. Altmüller: „Es kann doch nicht sein, dass so eine gute Idee, die das Klima verbessert und der Stadt zudem nicht einen Euro kostet, einfach so abgedreht wird.“
-> Die Baumrettungsinitiative Linz auf Facebook
-> Baumpatenschaften in Bremen