Für das immer noch brachliegende Urfahraner Jahrmarktsgelände kommt jetzt eine neue Idee ins Spiel: Teile der 37.000 Quadratmeter großen Fläche könnten zukünftig als Autokino genutzt werden.
Autokinos hatten weltweit zwischen 1960 und 1990 ihre Glanzzeit. Auch hinter dem heutigen Megaplexx-Kino in Pasching gab es bis Ende der 1980er-Jahre ein großes Autokino. Aktuell gibt es nur mehr ein einziges in Österreich, die Idee ist aber wieder im Kommen: In Deutschland erleben Autokinos derzeit einen „Corona-Boom“. Seit Anfang März haben die Behörden dort bundesweit 43 (für die Tonübertragung zwingend nötige) Rundfunkfrequenzen für Autokinos zugeteilt, weitere 80 Anträge liegen vor.
Auch in Linz könnte die Idee eine Renaissance erfahren: „“Für das Jahrmarkgelände wäre das eine interessante Idee“, sagt Infrastruktur-Referent und Vizebürgermeister Markus Hein. „Wir suchen immer noch nach Ideen für das Jahrmarktgelände, ein Autokino wäre ein neuer Ansatz“, so Hein. Damit wäre etwa auch in Zeiten wie diesen ein Minimum an Sozialleben möglich: „In Deutschland werden in Autokinos auch andere Veranstaltungen wie Sonntagsmessen oder Flohmärkte abgehalten.“
Rechtlich wäre die Idee relativ einfach umzusetzen, denn eine Umwidmung braucht man laut Hein dafür wahrscheinlich nicht: „Die Widmung als Veranstaltungsgelände würde das wohl hergeben.“ Auch in Sachen Hochwasserschutz sieht Hein keine Probleme: „Baulich würde es keine großen Veränderungen geben. Man muss sich die Situation vor Ort aber genau anschauen wegen der Bäume und der vorhandenen Wege“, so Hein.
Ergänzung zum Donauinsel-Projekt
Die aktuell favorisierte Idee der Donauinsel auf der 37.000 Quadratmeter großen Fläche sei durch das (zusätzliche) Projekt eines Autokinos nicht in Gefahr – ebensowenig wie der zweimal jährlich stattfindende Jahrmarkt: „Ich sehe das als Ergänzung. Das geplante ‚Grüne Band‘ der Donauinsel wäre davon nicht betroffen, das Autokino wäre auf dem Areal des Volksfestes angesiedelt. Während des Jahrmarktes würde das Kino pausieren. Es wäre auch möglich, das Autokino nur saisonal zu betreiben – etwa als Sommerkino.
Kritik: erneute Nutzung als „Parkplatz“
Ob es denn eine gute Idee ist, den durch das Parkverbot seit bald zwei Jahren (fast) autofrei gemachten Platz jetzt wieder mit mehreren hundert Autos pro Filmvorstellung zu besetzen? Hein: „Darin sehe ich kein Problem, denn auch zu Jahrmarktszeiten ist das Areal mit Fahrgeschäften und parkenden Betreiber-Fahrzeugen verstellt.“
Die nächsten Schritte
Und so geht’s weiter: Markus Hein will nun abwarten, wie die Idee eines Autokinos am Jahrmarktgelände nun politisch diskutiert wird. „Ich werde auch mit möglichen Betreibern und Veranstaltern reden, wie sie das Potenzial sehen. Vielleicht greift jemand den Ball auf, der Elfer ist jedenfalls aufgelegt.“