Warum um Gottes willen ballert man in seiner Freizeit auf Tiere?” In der Tat wird die Jagd immer beliebter. Über 20.000 Jäger üben in Oberösterreich bereits das Weidwerk aus. Es gibt sogar einen eigenen Gottesmann für diese „Zielgruppe“: Priester Franz Salcher (66) ist als von Bischof Manfred Scheuer für diese Funktion Beauftragter für die Jäger in Oberösterreich. „Themen wie Schöpfung, Achtung vor der Natur und der veranwortungsvolle Umgang mit dem Kulturraum, der auch die Entnahme von Tieren beinhaltet, bewegen mich sehr“, sagt Jägerpfarrer Salcher in einem Beitrag der Linzer Kirchenzeitung.
Zu ” ballern” gibt es trotz zunehmener Verbauung und immer weniger Grünraum jedenfalls genug: Alleine im Bezirk Linz / Linz Land wurden 3.792 Stück Rehwild, 1.891 Hasen, 1.231 Wildenten, 1.013 Fasane, 446 Füchse, 323 Marder, 91 Dachse, 32 Iltisse, 17 Wiesel und sogar ein Waschbär im Jahr 2020/21 abgeschossen – in Summe waren es 9.228 Wildtiere, die zur Strecke gebracht wurden.
Es mag seltsam klingen, dass auch Priester Freude an der Jagd haben. Franz Salcher erklärt seie Hobby damit, dass der Mensch die Aufgabe habe, einzugreifen in die Natur. Richtig verstandene Jagd entspreche auch den Vorgaben von Papst Franziskus, die Schöpfung als „gemeinsames Haus“ zu sehen, unter dessen Dach Mensch und Natur gemeinsam lebten.
Als Sohn eines Landwirts und Jägers ist Salcher schon sein Leben lang mit der Jagd verbunden. Die Jagdprüfung legte er während seiner Zeit im Priesterseminar ab, zum aktiven Jäger wurde er jedoch erst als Pfarrer in Gaflenz (Bezirk Steyr-Land). Als er später die Linzer Pfarren Guter Hirte und St. Franziskus übernahm, musste diese Leidenschaft längere Zeit pausieren. Vor fünf Jahren dann pachtete der Priester dann in seinem Heimatort Kleinreifling ein eigenes Jagdrevier. Jagen bringe ihn „von den Alltagsthemen weg“, denn jeder Pirschgang sei „ein Erlebnis“ und bringe ihm Gott nahe, so der Priester, der als Pfarrer mit September emeritiert wurde.
Quelle: Kirchenzeitung/kathpress