Corona macht’s möglich: Nachdem auch die letzten Flieger am Linz Airport ausbleiben, sollen jetzt andere Zielgruppen landen: Der Flughafen wird zur größten Asphaltstockschützen-Anlage der Welt, berichtet gewohnt seriös unsere verQUERt-Redaktion.
„Wird Zeit, dass sich hier wieder was rührt“, jubelt Kellnerin Dragica Slankovic. (23). Die Angestellte des Airportcafès hatte in den letzten Monaten kaum zu tun: „Die ganze Woche hab ich nur ein Glas Leitungswasser und ein Packl abgelaufene Erdnüsse verkauft – letzteres sogar an mich selbst“, jammert Slankovic. Nachdem vorigen Monat die letzten beiden noch bestehenden Linienflüge gestrichen wurden, herrscht am Linz Airport aber sowas von toter Hose: „Unser Flughafenpersonal vertreibt sich die Zeit mit Fangenspielen in der Abflughalle. Hin und wieder schieben wir einen Gepäckband-Surf-Contest ein, ich habe schon dreimal gewonnen“, erzählt Flughafen-Personalchef Karl Düsenberg sichtlich gelangweilt.
Stocksport-Leistungszentrum am Airport
Jetzt kommt aber endlich Bewegung in die Airport-Flaute: Der Flughafenvorstand schrieb einen beherzten Brief an den Asphaltstockschützenverband. Inhalt: ein Angebot zur Miete der kaum frequentierten Start- und Landebahn. Die Abflughalle wurde ebenfalls mit angeboten: als geräumige Umkleidehalle und Vereinsheim inklusive einer großzügigen Ecke für einen Pokale-Glasschrank.
Im Winter könnte zudem problemlos eine Eisdecke aufgetragen werden: Die unkündbare Flughafenfeuerwehr wäre jederzeit einsatzbereit, lechzt sie doch ebenfalls nach einer sinnvollen Beschäftigung: „Wieder mal so richtig rumspritzen, ja das wäre schon was“, erzählt einer der Feuerwehrleute, während er mit verklärtem Blick einen seiner Schläuche streichelt.
Jubel beim Asphaltstockschützenverband
Der Vorsitzende des Asphaltstockschützenverbands, Josef Bauernfotz (69) aus Munderfing an der Polsenz, ist außer sich vor Freude: „Des san oftat ungeahnte Möglichkeitn. Unsere Asfoitbauhnen unta da Voestbruckn sand wegn da Baustö ned zum benutzn, außerdem streit‘ ma si dort jed’n Tog mit de Skateboard-Krüppin und de freilaufendn Hundsviecha umadum“, ballt Bauernfotz die Faust und deutet einen Leberschwinger an.
Flieger: Umleitung nach Wels
Ja, da stock-bahnt sich wirklich eine Win-win-Situation an. „Besonders wenn man an die Umwegrentabilität denkt: In jedem Kaff Oberösterreichs gibt’s einen Stockschützenverein. Wenn die alle nur einmal pro Woche zum Linz Airport stöckeln kommen, haben wir – äh, Passagierzahlen, von denen selbst der Wiener Flughafen nicht mal träumen kann“, so die erwartungsvollen Airport-Verantwortlichen. Und die paar noch verbliebenen Flüge nach Linz? Die wären problemlos auf den Welser Flugplatz umleitbar: „Die Airlines fliegen mittlerweile mit so winzigen Maschinen nach Linz, die können sogar auf dem Welser Rübenacker landen.“ Bei einem sofortigen Beginn der Bauarbeiten wäre eine Betriebsaufnahme bereits am 01. April 2021 möglich. Gut Holz – oder so.