Die fernöstliche Küche findet auch in Linz immer mehr Anhänger. Besonders stark bemerkbar wird das in der Linzer Altstadt, wo in letzter Zeit gleich fünf New Entries in Sachen asiatischer Küche zu verzeichnen sind. Aktuellster Neuzugang: Jetzt wird auch das ehemalige Hotel Roter Krebs vietnamesisch, während am Hofberg ein kleines Steh-Lokal mit tibetischen Teigtaschen („Momos“) an den Start geht.
Die Linzer Altstadt war und ist ein Gastro-Hotspot unserer City. In den 1980-1990ern machte das Viertel dank des damals federführenden VANILLI Clubs als eine der angesagtesten Ausgehmeilen Österreichs Furore, ehe das Image sank und die Headlines vermehrt von Drogen- und Gewaltexzessen geprägt waren.
Es folgten ruhigere Jahre und der Versuch, die Altstadt als alternative Einkaufsmeile zu etablieren: Ein lobenswerter Versuch, der aber ohne einen echten Frequenzbringer zum Scheitern verurteilt war und auch aktuell schwer in die Gänge kommt. Das große Problem der Altstadt bleibt damit weiterhin die Rolle als Shoppingviertel: Tagsüber herrscht nach wie vor tote Hose, Tendenz gleichbleibend.
Zwei neue Asia-Cuisines am Hofberg
Zumindest im Gastrobereich bleibt das Interesse hoch – und hier speziell bei Anbietern der asiatischen Küche. Nach Lilys Kitchen am Alten Markt, Be right back Asia Streetfood in der Hofgasse, dem Asia Food Market und dem neuen „Sonams Momos“ (tibetische Teigtaschen, Eröffnung in Kürze) am Hofberg startet Mitte Mai im ehemaligen Hotel Roter Krebs das vietnamesische Restaurant HANOI. Versprochen wird „gehobene vietnamesische Küche“. Ebenfalls auf die asiatische Cuisine setzt seine einigen Jahren das Herberstein mit einer eigenen Sushibar.
Problemfall Roter Krebs
Das gesamte Geviert rund um den Roten Krebs ist in Sachen Vermietung ein ganz besonderer Problemfall: feuchte Bausubstanz, wenig Frequenz und abgelegen, sind die verfügbaren Flächen kaum einladend. Seit Jahren gibt es hier viel Leerstand – u.a. auch wegen der Hochwasserproblematik und der Lage an der vielbefahrenen, unattraktiven Donaulände. Seitens der Stadtpolitik wurd versprochen, diesen nördlich der Altstadt gelegenen Zugang zur Donau hin zu attraktiveren, passiert ist bis dato aber noch nichts.
Trister Altstadt-Zugang von der Donau her
Der Zugang zur Linzer Altstadt von der Donau her ist fast ein Schandfleck, obwohl er jährlich von tausenden Schiffstouristen genutzt wird: Als Barriere ist eine vielbefahrene Straße zu überwinden, graue, ungepflegte, wenig einladend Hauswände prägen die Szenerie. Dabei wäre hier Platz für einen großzügigen, sympathischen Eingangsbereich – das empfehlen auch die am Hofberg ansässigen, engagierten Tp3-Architekten:
„Der donauseitige Eingang zur Altstadt wäre eigentlich eine einladende Vorzone mit esplanadenhaftem Charme. Die Lösung sehen wir darin, die Nebenfahrbahn von Wilhering kommend aufzulassen. Die Autos, die von der Nibelungenbrücke zum Römerberg wollen, haben eine zweite Spur, die für die Zufahrt zur Tiefgarage herangezogen werden kann. Damit lässt sich der Bereich für die Fußgeher um etwa 3-4 Meter verbreitern. Dazu sollten Bäume gepflanzt und die Buswartestation einem neuen Design unterzogen werden. So lässt sich vom Salzamt bis zum Heinrich-Gleißner-Haus eine ca. 10 Meter breite, promenadenähnliche Anlage gestalten. Gastgärten und Gastronomie entstehen und tragen zu einem würdigen Entree der Altstadt bei.” Klingt ziemlich gut – aber ob die engagierten Architekten damit Gehör bei der Stadt Linz finden?