Die Firma Swietelsky will unter dem Andreas-Hofer-Park eine Tiefgarage errichten. Dutzende Bäume – manche 80 Jahre alt – müssten dem Bau weichen. „Das Unternehmen will dabei den billigsten und einfachsten Weg gehen, denn die Garage wäre auch unter der Straße möglich“, sagt Lorenz Potocnik (NEOS Linz), der via Gemeinderatsantrag eine Anrainerbefragung fordert. Speziell die SPÖ wurde in der Vergangenheit laut Potocnik nicht müde, direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung einzufordern. „Bei der umstrittenen Tiefgarage unter dem Andreas-Hofer-Park kann die Stadt beweisen, dass sie es ernst meint. Die Linzer Bürger werden sie nun ganz konkret an ihren Taten messen.“ Für ein Nein zur Anrainerbefragung gebe es keinen nachvollziehbaren Grund, so Potocnik.
Der Andreas-Hofer-Park ist eine lebenswichtige Naherholungszone für rund 3.000 Anrainer – darunter sehr viele Familien. Jetzt soll unter dem Park eine private Tiefgarage mit 96 Stellplätzen entstehen. Die Bürgerinitiative “Rettet den Andreas-Hofer-Park” spricht sich aber gegen die Errichtung unter dem Park aus. Der Verein will, dass die fußballplatzgroße Grünanlage so bestehen bleibt. Dafür wurden im Viertel bisher fast 1.000 Unterschriften gesammelt. Hauptargument: wesentliche Teile dieses wertvollen innerstädtischen Grünraumes mit altem Baumbestand würden zerstört. Dutzende Bäume – darunter viele bis zu 80 Jahre alte Linden – müssten gefällt werden.
„Tiefgaragen-Einfahrt zerschneidet den Park“
Zudem zerschneiden die geplanten Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage den Park und grenzen unmittelbar an den dort befindlichen Spielplatz. Auslässe für Abgase kommen auch noch dazu. „Gerade ein international tätiger Milliardenkonzern wie Swietelsky ist – gemeinsam mit der Stadt Linz – gefordert, neue Lösungen zu finden, statt einfach nur eine Tiefgarage in den nächstbesten Park bauen zu wollen.“ sagt NEOS-Fraktionsobmann und Stadtentwickler Lorenz Potocnik.
„Luger soll zu Bürgerbeteiligung stehen“
Potocnik fordert – nach Rücksprache mit der Bürgerinitiative – eine Anrainerbefragung, die über das Projekt entscheiden soll. Auch die Stadt Linz fordert von sich selbst aus seit Jahren mehr Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie ein: „Bürgermeister Klaus Luger hat dieser wichtigen Frage in seinem Buch „Lebensstadt Linz“ sogar ein eigenes Kapitel gewidmet“, so Potocnik. „Jetzt gilt es, dazu zu stehen, es nicht beim Schlagwort zu belassen und den Weg für ein echtes Mitentscheiden der Bürger frei zu machen.“
Anrainer: nicht explizit gegen Tiefgarage, sondern gegen Parkzerstörung
Dabei seien die Anrainer nicht gegen eine Tiefgarage, nur der Park sei dafür tabu: „Swietelsky und die Stadt Linz gehen den scheinbar einfachsten Weg, wir sind aber nicht mehr in den 1970er Jahren, wo so etwas ohne weiteres gemacht wurde. Das Projekt könnte auch unter der Straße oder unter Gebäuden realisiert werden, auch ein Stellplatzmanagement für das ganze Viertel wäre eine Lösung, wenn man denn will.“
Anrainerbefragung: Gemeinderat am Zug
Lorenz Potocnik fordert diese Anrainerbefragung mittels eines Gemeinderatsantrages: „Wenn nicht ein städtebauliches Projekt wie dieses, das sehr stark in die Wohn- und Lebensqualität der Menschen eingreift, den Bürgern zur Abstimmung vorgelegt wird, was dann? In der Gemeinderatssitzung am 26. Jänner werden wir sehen, wie ernst insbesondere SPÖ und FPÖ ihre eigenen Forderungen nehmen.“ Innerstädtische Grünflächen zu erhalten und noch mehr Autoverkehr von der Stadt fernzuhalten seien zudem ureigene Kerninteressen einer Stadt wie Linz. Potocnik: „Die Kosten der Anrainerbefragung von etwa 15.000 Euro hat der Bauwerber, die Firma Swietelsky zu tragen, die Stadt kann sich somit schadlos halten.“