Sauf-Exzesse, Dealer, Drogenpartys, Schlägereien, Herumgebrülle, Einbrüche, Sachbeschädigungen: Seit fünf Jahren gehen die Anrainer des Hessenparks durch die Hölle. Die Politik brachte bis dato außer ein paar Versprechungen nichts zusammen. Jüngster trauriger Höhepunkt: Nicht mal zu einem temporären Alkoholverbot konnte sich der Gemeinderat durchringen. „Wir haben die Schnauze voll“, sagt Anrainersprecher Werner Hudelist.
Einen Tag vor der Abstimmung im Gemeinderat lud Bürgermeister Klaus Luger Werner Hudelist sogar zu einem Rundgang in den Hessenpark ein: „Luger fühlte sich sichtlich unwohl und druckste herum. Ich hatte das Gefühl, er wusste, dass etwas getan werden muss“, so Hudelist. 24 Stunden später sah es dann anders aus: Rot und Grün stimmten den Antrag auf ein temporäres Alkoholverbot im Hessenpark nieder. „Ganz offensichtlich aus ideologischen Gründen“, glaubt Hudelist. Das Perfide: Die SPÖ will mit dem Nein eine Verlagerung des Drogenproblems verhindern. Hudelist: „Dann soll man aber auch so ehrlich sein, zu sagen, dass der Park von der Stadt aufgegeben wurde.“
Es ist leider ein altes Spiel in Linz: Sind ÖVP oder FPÖ für etwas, stimmen SPÖ und Grüne automatisch dagegen. Ein unwürdiges, peinliches Spiel, das sich auch im Kleinen – bei den NEOS – fortsetzt. Dort stimmte Gemeinderätin Elisabeth Rauchdobler gegen die eigene Parteilinie – und brachte damit das Alkoholverbot zu Fall.
Nicht gut zu sprechen sind die Anrainer auch auf die Grünen. Hudelist bat Stadträtin Eva Schobesberger zu einem Lokalaugenschein in den Park. „Aber die Dame hat leider erst am 25. August Zeit für unsere Anliegen. Auch egal, denn diesen Sommer haben uns die Grünen bereits vermiest“, so Hudelist. So kann es jedenfalls nicht weitergehen: Die Bürgerinitiative will jetzt andere Saiten aufziehen. Soll sich keiner mehr wundern, dass die Menschen von der Politik die Nase voll haben…