Wir stellen vor: LINZA Jobs. Hans-Jörg Holzinger ist seit 1999 Taxifahrer in Linz. Und wer so viel reist, der hat ganz schön was zu erzählen.
Taxifahren in Linz: Beruf oder Berufung?
Beides. Als Taxler ist man vor allem eines: Beichtvater. Ich kenne mittlerweile 2.500 Lebensgeschichten – in allen Details.
Warum gibt‘s in Linz so viele Uralt-Taxis?
Manche Unternehmer sagen „Ein altes Taxi bringt genauso viel wie ein neues“ – und sparen sich die Investition. Nicht richtig!
Und warum muss ich immer in das erste Taxi in der Schlange einsteigen?
Müssen Sie nicht. Jeder darf sich seine Kutsche frei wählen. Würde das jeder auch tun, wäre das Thema der alten Taxis längst vom Tisch, weil dort keiner mehr einsteigt.
Und was fahren Sie?
Mercedes E-Klasse. Bei mir blitzt‘s, da könnten Sie von der Fußmatte essen.
Wie verhält sich der ideale Fahrgast: schlafen, plaudern oder lieber schweigen?
Wenn‘s eine vernünftige Unterhaltung ist, dann passt‘s. Mühsam sind „eing‘spritzte“ Dahinlaller. Ein guter Taxler erkennt gleich, ob einer reden will oder nicht.
Bitte ergänzen: Der perfekte Fahrgast…
… speibt mir nicht ins Auto.
Was wäre denn bei so einer spontanen Magenentleerung ins Taxi zu bezahlen?
Kommt drauf an. Wenn er mir in die Lüftung kotzt, muss ich in die Werkstatt fahren und alles ausbauen lassen. „Ganz normal“ auf den Sitz speiben kostet 150 Euro. Ich putze dafür alles und bin zwei Stunden außer Gefecht.
Angenommen, eine rassige, nackte Schönheit steht am Straßenrand und will mit?
Ja sehr gerne, aber nur wenn sie genügend Geld in irgendeiner Körperöffnung oder sonst wo mit dabei hat. Ich lasse mir die Scheine vorher natürlich zeigen.