Genug geschimpft, gejammert und gesudert über die Linzer Verkehrsmisere, über fehlende Brücken und nicht gebaute Westringe. Krise bedeutet auch Chance. Wann, wenn nicht jetzt kann eine große Verkehrswende gelingen? Und wann, wenn nicht jetzt, ist der ideale Zeitpunkt, spektakuläre und auf den ersten Blick „unmögliche“ Maßnahmen umzusetzen, an die man sich sonst niemals heranwagen würde?
Jetzt ist der ideale Moment für eine umfassende „Pull“-Strategie. Es braucht echte und wirkungsvolle Maßnahmen, die über Parkverbote, Beschleunigungs- und Abbiegespuren oder der Benützung von Pannenstreifen als Fahrspur hinausgehen.
Liebe Stadtpolitiker, werft all eure alten Denkmuster über Bord. Seid total radikal und macht Linz zur Verkehrsmusterstadt Österreichs! Denkt Dinge an, die auf den ersten Blick unmöglich erscheinen – und setzt sie auch um! Blickt – oder noch besser – springt über euren parteipolitischen Tellerrand und schafft gemeinsam eine völlig neue Verkehrswelt. In vier oder fünf Jahren würde ganz Europa auf uns zeigen – aber nicht wegen Ampelpärchen, schlechter Luft, oder Klangwolke. Sondern wegen Verkehrslösungen, die vorbildlich für eine ganze Generation sind. Ein paar Denkanstöße:
- Temporäre kostenlose Öffis in der Innenstadt für die Dauer des Brückenbaus 2016-2020 (speziell über die Donaubrücke – zwischen Hauptbahnhof und Linke Brückenstraße).
- Gratis-Jahreskarte für jeden Haushalt, der sein Auto abmeldet.
- Realisierung eines Radfahrer- und Fußgängerstegs auf Höhe Brucknerhaus.
- Wetterfeste, überdachte Rad-Wege auf den Hauptverkehrswegen vom Zentrum in den Linzer Norden und den Süden.
- Sperrung einer Fahrspur bei allen großen innerstädtischen Durchzugsstraßen für Radfahrer und Mopeds – ohne Wenn und Aber!
- Ein günstiges, gemeindeübergreifendes OÖ Jahresticket für ALLE Öffis im Land.
- Eine innerstädtische und kreuzungsfreie City-Seilbahn.
- Sichere, zentrale Radgaragen (Nutzung der bestehenden Tiefgaragen) in einem Maximal-Abstand von einem Kilometer.
- Großzügige Zuschuss-Prämie beim Zweiradkauf.
- Untertunnelung der Mühlkreisbahn bis zur neuen „Verkehrsdrehscheibe Rudolfstraße“.
Noch nie war die Chance für eine ECHTE Verkehrswende so groß wie jetzt. Verliert euch nicht in kosmetischen Taktverdichtungen, Umkehrschleifen und reflexartigen „Das geht nicht“-Statements bei Vorschlägen anderer: Tut, macht, traut euch!