Hurra, schon wieder Weltmeister: Nach einem holprigen 1:1 gegen Schweden, einem (über)glücklichen 2:1 über Moldawien (Mol… was?) und einem knappen, aber überzeugenden 1:0 gegen Montenegro („Das Brasilien des Balkans“) wähnen die Medien uns wieder mal im siebten Fußball-Himmel. Von einer „historischen Chance“, sich erstmals für eine EM-Endrunde zu qualifizieren, wird da sogar sabbernd hyperventiliert.
Ruhig Blut: Nimmt man die rot-weiß-rote Brille mal ab und schnofelt etwas genauer zu dieser „historischen Chance“ hin, relativiert sich einiges. So sind 2016 erstmals 24 Teams bei einer EM-Endrunde mit dabei: alle Gruppenersten und Gruppenzweiten plus die besten fünf Gruppendritten sind in Frankreich 2016 mit dabei – bei 54 an der Vorrunde teilnehmenden Mannschaften qualifiziert sich somit fast jedes zweite Team. Zieht man dann noch alle Liechtensteins, Andorras, San Marinos und Gibraltars ab, bleiben um die 30 ernstzunehmenden Fußball-Nationen über. 24 davon fahren nach Frankreich…
Daher: Liebe Medien, bitte wieder runterkommen von eurem „Immer-wieder-Österreich“-Trip, den eines ist bereits jetzt so gut wie sicher: Nach der nächsten Niederlage ist Arnautovic wieder ein „totaler Versager“, Marc Janko „gerade gut genug für die australische Liga“ und die Vertragsverlängerung von Marcel Koller „ein Riesenfehler“ gewesen.