Am 15. Jänner 2024 wurde von der Schiene OÖ im Rahmen des Regional-Stadtbahn Projekts die Ausschreibung für das Vorprojekt Gallneukirchen/Pregarten veröffentlicht. Den Zuschlag erhielt nun eine Bietergemeinschaft ILF Consulting Engineers Austria GmbH und der Schimetta Consult ZT GmbH. Bei beiden Bietern handelt es sich um sehr erfahrene Planungsunternehmen, die über umfangreiche Expertise mit Eisenbahn- und Straßenbahnprojekten verfügen. So waren die Unternehmen bereits bei den Straßenbahnverlängerungen in Richtung Leonding und Traun und bei zahlreichen ÖBB-Projekten sowie internationalen Bahn-Großprojekten beteiligt.
Im Februar 2017 fasste das Land OÖ den Entschluss, ein Raumordnungsprogramm zur Errichtung einer regionalen Schienenverbindung von Linz in den Raum Gallneukirchen/Pregarten zu verordnen. Im Zuge dessen wurde ein Korridor für die Freihaltung eines zukünftigen schienengebundenen Verkehrsmittels festgelegt. Im Zuge einer Machbarkeitsstudie wurden sowohl der Flächenbedarf als auch weitere Details für die Errichtung der neuen Schienenachse konkretisiert. Anfang des Jahres wurde mit der Veröffentlichung der Ausschreibung zur Vorprojektsplanung der Regional-Stadtbahn-Strecke Richtung Gallneukirchen / Pregarten ein weiterer Meilenstein in der Realisierung des Gesamtsystems der Regional-Stadtbahn Linz erreicht.
„Das ist ein weiterer Meilenstein, da das Gesamtsystem der Regional-Stadtbahn Linz seine volle Wirkung erst durch die Neubaustrecke Richtung Unteres Mühlviertel vollständig entfaltet.“
Projektstart Gallneukirchen/Pregarten: Trasse konkretisieren und Planungssicherheit schaffen
Wesentliches Ziel des Vorprojekts ist die Erarbeitung des exakten Trassenverlaufs. Damit soll auch der Freihaltekorridor auf ein tatsächlich erforderliches Ausmaß reduziert werden. Dies bringt den betroffenen Gemeinden Planungssicherheit für zukünftige Entwicklungen. Die Planungstätigkeiten umfassen die Gleistrassierung, Haltestellenplanungen, die Planung von verschiedenen Bauwerken wie Tunnel, Stützmauern, Brücken sowie die Erstellung eines Tunnelsicherheitskonzepts. Zudem werden bereits im Vorprojekt Auswirkungen auf Mensch und Umwelt berücksichtigt.
Von der Stadt in die Region
Die Regional – Stadtbahnlinie S7 wird am Linzer Hauptbahnhof starten und über Europaplatz, Universitätskliniken und über die neue Eisenbahnbrücke zum Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost im Bereich des ehemaligen Gasthofs Lindbauer führen. Von dort wird die S7 über den Bereich des Hochwasserschutzdammes nach Linz Auhof und weiter bis nach Gallneukirchen geführt. Bei Innertreffling zweigt ein Streckenast Richtung Pregarten ab. Bis Ende 2026 wird der gesamte Streckenverlauf abschnittsweise erarbeitet und durchgeplant sowie verschiedene Varianten für die Stichstrecke nach Gallneukirchen geprüft.
Auf einer Länge von insgesamt ca. 20 km soll die Neubaustrecke Linz Auhof – Gallneukirchen/Pregarten eine schnelle, bequeme und vor allem staufreie Anbindung von der Region in die Landeshauptstadt sicherstellen. Dafür sind mehrere Tunnel und Brücken entlang des Trassenverlaufs vorgesehen. „Mit dem Start des Vorprojekts für die Trasse Richtung Gallneukirchen/Pregarten erweitern wir unsere Planungen und gehen hinaus in die Region. Das ist ein weiterer Meilenstein, da das Gesamtsystem der Regional-Stadtbahn Linz seine volle Wirkung erst durch die Neubaustrecke Richtung Unteres Mühlviertel vollständig entfaltet“, so Günther Steinkellner, Landesrat für Mobilität und Infrastruktur.
„Die A7 ist derzeit von hohen Auslastungsgraden geprägt, Staus in den Morgen- und Abendspitzen sind an der Tagesordnung. Auch der Regionalbusverkehr ist an der Auslastungsgrenze. Mit der Neubaustrecke der S7 und der Verlängerung Richtung Gallneukirchen/Pregarten schaffen wir eine neue Hauptschlagader ins Mühlviertel, indem wir eine vom Straßenverkehr unabhängige, schnelle und leistungsstarke Schienenverbindung für die vielen tausenden Pendler schaffen“, sagt Sonja Wiesholzer, Geschäftsführerin der Schiene OÖ.
Für das nun beauftragte Vorprojekt des Abschnittes Auhof bis Gallneukirchen/Pregarten werden rund 9 Mio. Euro veranschlagt. Die Kosten teilen sich Land OÖ und Bund. Bei planmäßiger Beendigung des Vorprojekts soll unmittelbar im Anschluss das Einreichprojekt ausgearbeitet werden. Diesbezüglich wurden bereits mit dem Bund und dem Land die entsprechenden Verhandlungen zur Finanzierung des Einreichprojektes gestartet. Wenn die planmäßige Abwicklung des Einreichprojekts, der Behördenverfahren und der Bauausschreibung gelingt, wäre nach aktuellem Stand ein Baustart in der kommenden Dekade möglich.