2027 hätte Klaus Luger das 35-jährige Jubiläum als Berufspolitiker gefeiert, zu diesem Zeitpunkt hätte er auch in Pension gehen wollen – obwohl er bereits Ende 2025, bei Erreichen des 65. Lebensjahres, in den Ruhestand wechseln könnte. Nach seinem Rücktritt bleibt die Frage, wie Luger diese Zeit bis dorthin beruflich überbrückt, um nicht mit Abschlägen in die Pension gehen zu müssen. Dazu gibt es einige mögliche Szenarien.
6 Monate Gehaltsfortzahlung
Bei Rücktritt eines Bürgermeisters einer Statutarstadt in OÖ steht diesem laut § 3 des oö. Gemeinde-Bezügegesetzes noch eine Gehaltsfortzahlung von sechs Monaten in Höhe von 75 % des Letztgehalts zu, Luger ist damit zumindest bis Ende März 2025 gut versorgt. Von den bisherigen 17.300 Euro (14mal im Jahr) stehen dem Ex-Bürgermeister nach seinem Rücktritt für ein weiteres halbes Jahr etwa 13.000 Euro pro Monat fürs Nichtstun zu.
Szenario 1: Stadtnaher Betrieb
Die wahrscheinlichste Lösung: Bürgermeister Klaus Luger schlüpft bei einem „stadtnahen“ Betrieb wie der der Linz AG, der ILG, der IKT oder der GWG (eher nicht in Frage kommt vermutlich die LIVA) unter – in einer nicht öffentlichen, „beratenden“ Funktion, oder (eher unwahrscheinlich) als Kurzzeit-Geschäftsführer irgendeines Unternehmensbereichs oder in irgendeiner neu geschaffenen (Fantasie-) Position.
Szenario 2: Als Präsident oder (zweiter) Geschäftsführer beim FC Blau-Weiß Linz
Sehr gut möglich wäre auch, dass Klaus Luger bei seinem Herzensverein FC Blau-Weiß Linz andockt und dort die seit Jahren vakante (manche sagen auch extra für ihn freigehaltene) Stelle als Präsident antritt – inklusive entsprechender “Aufwandsentschädigung“.
Ebenso denkbar, aber weit hergeholt: Als Nachfolger von GF Christoph Peschek, dessen Vertrag im Sommer 2025 ausläuft, könnte Luger den Übergangs-Geschäftsführer nach der erfolgreichen Peschek-Ära machen. Der blau-weiße Anhang würde Luger jedenfalls mit offenen Armen aufnehmen (sein Fehltritt bei der LIVA war im Vereinsumfeld sowieso nie wirklich ein Thema), hat dieser doch dem Klub das so dringend nötige neue Donaupark-Stadion ermöglicht.
Szenario 3: Ab in die Pension
Ebenfalls möglich, aber laut parteiinternen Stimmen wohl undenkbar: Luger wechselt bereits April 2025 ganz offiziell in den Ruhestand – inklusive kleiner Abschläge für seine Pension. Dieses Minus könnte wiederum eine Light-Version von Szenario 2 (Funktion bei Blau-Weiß mit überschaubarer finanzieller Aufwandsentschädigung, die seine Pensionslücke schließt) ausgleichen.
Es wird spannend, ob und wie Klaus Luger sein berufliches Finale angehen wird. Wie viele andere Beispiele aus der Vergangenheit – von Erich Haider über Bernhard Baier, Erich Watzl, Maria Buchmayr bis hin zu Markus Hein – zeigen, ist noch kein einziger Stadtpolitiker, der aus seinem Amt ging (oder gegangen wurde), hart gefallen. Insofern werden sich die anderen Parteien schwer tun, den ersten Stein zu werfen, sollte Luger irgendwo (offiziell oder inoffiziell) Unterschlupf finden.
Am allerbesten wäre der ehemalige Linzer Bürgermeister Luger allerdings beraten, ohne irgendwelche Nebengeräusche in den Ruhestand zu wechseln – einen geringen Abschlag seiner Pension sollte er angesichts der vielen fetten finanziellen Jahre verkraften. Dann wird man sich in gar nicht so ferner Zeit auch gerne an die durchaus positiven Aspekte seiner Ära erinnern.