Kürzlich fand in Linz der zweite Stammtisch der „Bierpartei“ statt – um die 15 Interessierte kamen, wirklich Neues erfuhr man dabei nicht, berichten uns zwei Teilnehmer. Auch ein echtes Programm lässt trotz der bereits laufenden Sammlung von Unterstützungserklärungen noch auf sich warten.
„Es wurde weder ein Parteiprogramm noch irgendwelche Inhalte präsentiert – im Gegenteil: Die Teilnehmer sollten ihrerseits selbst Vorschläge für das Parteiprogramm in eine Box werfen“, berichtet uns ein Hans N. (Name geändert): „Und natürlich wurden wir von einer Art „Bierpartei OÖ-Sprecher“ aus dem Innviertel aufgefordert, beim Magistrat eine Unterstützungserklärung zu unterschreiben. Aber ganz ehrlich: Ich tu mir ein bissl schwer, jemanden zu unterstützen, von dem ich noch nicht mal weiß, was er politisch vorhat.“
Auch sei der Parteigründer Dominik Wlazny gar nicht persönlich anwesend gewesen: „Der kommt nur ganz selten, wurde uns gesagt.“ Auf der Homepage der Bierpartei finden sich zumindest ein paar zarte Ansätze eines Parteiprogramms, dieses kommt jedoch über ein paar Nona-Allerweltsfloskeln, für die wohl jede andere Partei auch steht, nicht hinaus: „Die eigenen vier Wände müssen leistbar bleiben“, „Bildungsgerechtigkeit für alle“, „Unser Einkaufswagerl muss leistbar bleiben“, „Kunst und Kultur müssen für alle Menschen leistbar sein“ oder „Rasche und bestmögliche medizinische Versorgung“ steht da zu lesen.
Reichen könnte das noch recht dürftige Parteiprogramm aber dennoch für einen Einzug ins Parlament: Die Bierpartei – die von vielen nach wir vor als Spaßprojekt gesehen wird – wird von der Mehrheit der Umfragen über der Vierprozent-Hürde gesehen.
Foto: Bierpartei / Siegfried Leitner