Es ist ein offenes Geheimnis, dass es mittlerweile große Unterschiede im Bildungsniveau der Schüler gibt, was wiederum die Talente-Förderung in städtischen Mittelschulen hemmt. „Die neue Vielfalt im Klassenzimmer fordert ein Umdenken im Schulsystem, wir brauchen wieder Leistungsgruppen in Mittelschulen und Aufnahmetests im Gymnasium!“, fordert jetzt der Linzer Vizebürgermeister Martin Hajart.
Die großen Migrations- und Fluchtbewegungen der letzten Jahre kommen immer stärker in den Klassenzimmern an – speziell in den größeren Städten führt dies zu großen Herausforderungen für die Pädagogen. Eine Leistungs- und Talenteförderung der Schüler mit höherem Bildungsniveau kann oft angesichts des hohen Migrantenanteils, der vielfach schlechten Deutschkenntnisse und der sich exorbitant unterscheidenden Bildungsniveaus der Schüler nicht mehr ausreichend erfolgen.
Die offiziellen Zahlen zeichnen ein deutliches Bild: 65 Prozent der Linzer Pflichtschüler sind nicht-deutscher Erstsprache, bei drei Linzer Schulen ist der Anteil der Kinder nicht-deutscher Muttersprache seit Jahren konstant über 95%.
- MS 5 Otto-Glöckel-Schule
- VS 12 Otto-Glöckel-Schule
- VS 8 Goetheschule
Leistungsgruppen und Gym-Aufnahmetests für zielgerichtetes Fördern und Fordern
Der Linzer Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) fordert eine Wiedereinführung der Leistungsgruppen in den (Neuen) Mittelschulen sowie Aufnahmetests für die Gymnasien. Derzeit werden in den Mittelschulen die Hauptfächer in zwei Gruppen (grundlegend bzw. vertiefend) unterrichtet, allerdings im selben Raum. Die alten Leistungsgruppen sahen drei Teile vor. 2012 wurden diese jedoch gemeinsam mit der Hauptschule abgeschafft.
Für Martin Hajart war dies rückblickend ein Fehler: „Denn die Idee hinter den Leistungsgruppen ist zielführend: Die Klassen werden in den Hauptfächern je nach Leistungsniveau in drei unterschiedliche Gruppen eingeteilt – mit einem klaren Ziel: die Kinder individueller fördern zu können.“ Davon würden sowohl Kinder mit Lernrückständen als auch Kinder mit entsprechend hohen Begabungen letztlich profitieren.
In den Schulen bestehe das Problem der oft mangelhaften Deutschkenntnisse, der sehr unterschiedlichen Bildungsniveaus unter den Schülern und häufig auch ein Integrationsproblem. Holen wir die Kinder ab, wo sie individuell stehen. Fördern und Fordern sollte auch hier – wie generell in der Integration – im Vordergrund stehen, so Hajart.
Schule als Ort der Leistung
Berichte über Radikalisierung und Gewalt, Klagen über Personalnot und Überforderung sowie Studien über Lernschwächen und sinkende Leistungen seien mittlerweile in den Linzer Schulen an der Tagesordnung. Hajart: „Da ist es das Gebot der Bildungsstunde, endlich gegenzusteuern. Die Schule muss auch ein Ort der Leistung sein. Und dafür braucht es ein individuelles Förderangebot – mit Leistungsgruppen in den Mittelschulen bzw. Gym-Aufnahmetests.“
Verpflichtender Demokratie-Unterricht gegen aufkeimenden Extremismus
Und was die Religionszugehörigkeiten der Schüler anlangt, so wird auch hier deutlich, dass akuter Handlungsbedarf besteht: Der Anteil der muslimischen Kinder liegt mit 37 Prozent zahlenmäßig schon deutlich über dem Anteil der römisch-katholischen Kinder (32%). Noch deutlicher wird der Unterschied, wenn man sich nur die Mittelschulen in Linz ansieht, wo 42% der Kinder muslimisch sind.
Leider sind ein abnehmendes Demokratie- und Werteverständnis sowie in den Mittelschulen eine zunehmende Islamisierung ins Extreme zu verzeichnen. Der Linzer Vizebürgermeister und ÖVP-Stadtparteiobmann erneuert angesichts dessen seine Forderung an den Bund für einen verpflichtenden Demokratie-Unterricht.