Von den bis zu zwei Meter hohen Schlammabsetzungen wie beim Hochwasser 2013 sind wir zwar weit weg, dennoch hat das „zehnjährige“ Hochwasser der letzten Woche beträchtlich Ablagerungen hinterlassen. Noch ist der Pegel nicht auf den Normalstand gesunken, aber schon jetzt wird vor allem bei den Linzer Donaustränden das Ausmaß der Rückstände sichtbar.
„Damit sich Hochwasserschäden in Grenzen halten, sollten Sie möglichst bald mit den Aufräumarbeiten beginnen (Schlammentfernung, Trocknungsvorgänge)“, empfiehlt die Direktion Umweltmund Wasserwirtschaft des Landes OÖ. Liegengebliebener Schlamm kann extrem hart werden und dann nur unter großer Kraftanstrengung entfernt werden. Ein Hochwasserereignis hinterlässt aber nicht nur Schlamm, sondern auch erhebliche Mengen an anderen Abfällen. Bei der Hochwasserkatastrophe 2013 fielen alleine in Oberösterreich ca. 7.200 Tonnen an, die sich überwiegend aus Sperrabfall, Altholz, Gewerbeabfällen, Baurestmassen, Problemstoffen, ölkontaminierten Abfällen etc. zusammensetzten.
Aber zurück zum Schlamm: Da sich Hochwasserschlamm auch auf Gemüsegärten, Feldern, Spielplätzen etc. ablagert, von denen er häufig nur mehr schwierig oder unter hohen Kosten entfernt werden kann, stellt sich die Frage nach der Schadstoffbelastung von derartigen Schlämmen. Bisherige Erfahrungen in Oberösterreich haben gezeigt, dass aufgrund der großen Verdünnung nur geringe Schadstoffkonzentrationen (Schwermetalle, Mineralölkohlenwasserstoffe) auftreten. Das haben auch Schlammuntersuchungen nach dem Hochwasser 2013 bestätigt.
Willkommener Nebeneffekt beim Schlamm: Dort, wo er sich aufgrund der Fließbewegung nicht zu stark verdichtet hat, wandelt er sich zum dunklen „Sandstrand“ wie derzeit am Steinmetzplatzl in Urfahr. Hier haben sich große Ablagerungen gebildet, die sich nach entsprechend sonnigen Tagen zum Beach verwandeln. Die Halbwertszeit ist jedoch entsprechen kurz: Durch Wellen, Regen und andere Witterungseinflüsse wird der trockene Schlamm Relativ schnell wieder abgetragen, an höheren Stellen auch überwuchert, weil der schlämm durchaus fruchtbare Qualitäten mit sich bringt.
Ein anderes Thema ist jenes der Feinstaubbelastung: Das 2013er-Hochwasser führte etwa in Steyregg (dort gibt es eine entsprechende Luftmessstation) durch den getrockneten Schlamm und dem daraus entstandenen Staub zu enorm hohen Werten. Einige Wochen nach der Hochwasser erreichte dort die Feinstaubbelastung mehr als Dreifache des Grenzwertes. Allzuviel Staub sollte man am Donaustand also nicht aufwirbeln.