Noch im Sommer 2021 dachten viele, das in den letzten Jahren um 28 Millionen Euro ausgebaute ehemalige Militärflugfeld in Budweis würde als Zivilflughafen nicht in die Luft kommen. Doch der Konkurrenz-Airport für das 90 km entfernte Linz wurde im Vorjahr tatsächlich Realität: Im Sommer 2023 flog der Low-Coster Smartwings die Urlaubsziele Rhodos, Kreta und Antalya mit einer 189-sitzigen Boeing 737-800 an, im heurigen Sommer stehen Charterflüge in die Türkei, nach Griechenland, Tunesien und Bulgarien am Programm.
Mit Hurghada gibt’s jetzt erstmals auch eine Urlaubsdestination im Winterflugplan. Auch von Gran Canaria als Wunschdestination war letztes Jahr die Rede. Budweis will auch Fluggäste im Mühlviertel, Waldviertel und im Linzer Zentralraum locken – mit günstigen Flug-/Park-Tarifen und kurzen Wegen.
Budweis Airport: 24-Stunden-Betrieb möglich
Das vor 5 Jahren errichtete, 5.000 Quadratmeter große Terminal des Budweis Airports umfasst Ankunft-Abflug-Bereich, Duty-Free-Shop und ein Snack & Fly-Angebot. Seit 2019 verfügt der Flughafen zudem über das Instrumentenlandesystem CAT1, das Präzisionsflüge – wie im kommerziellen internationalen Flugbetrieb üblich – ermöglicht. Die Landebahn mit 2.500 Metern Länge ist auch für Großraumflugzeuge geeignet. Mit einer 24-Stunden-Betriebsmöglichkeit (in Linz ist um Mitternacht Schluss) erhofft man sich gegenüber den heimischen Airports einen zusätzlichen Vorteil. Vom Linzer Zentralraum beträgt die Fahrzeit mit dem Auto gut eine Stunde.
Auch Liniendestinationen sind geplant
Die weiteren Pläne in Budweis sind durchaus ambitioniert: Neben Linienverbindungen nach Frankfurt und zu anderen Hubs gibt’s auch Wünsche, den Charterbereich zu erweitern: Auch im Luftfrachtbereich hegt man laut Kreishauptmann Martin Kuba Ambitionen, Budweis entsprechend zu positionieren.
Die Region Südböhmen ist mit 2,5 Millionen Touristen pro Jahr ein Besuchermagnet. Dank der Lage im Drei-Länder-Ecks Tschechien-Österreich-Deutschland soll der dortige neue Flughafen eine wichtige Rolle als Verkehrsknoten einnehmen. Der alte, 120ha große Flugplatz von Budweis, bis 2005 im Besitz des Militärs und ein reiner Militärflughafen, ist nicht mehr wiederzuerkennen. Tower, Feuerwache und Terminalgebäudes wurden neu gebaut bzw. saniert, auch Piste und Befeuerung entsprechen den neuesten Standards. Das 5.000 Quadratmeter große Terminal umfasst Ankunft-Abflug-Bereich, Duty-Free-Shop und ein Snack & Fly-Angebot.