Es geht in den Medien nicht mehr ohne Superlative – vor allem wenn es das Klima betrifft. Vor wenigen Tagen noch rauschte die Meldung vom “wärmsten April seit allen Zeiten” durch den Blätterwald – inklusive kollektiver Schnappatmung und Weltuntergangsstimmung. Ein genauer Blick in die offiziellen Temperaturkurven der Zentralanstalt für Meteorologie zeigt aber: So ungewöhnlich ist dieser wechselhafte April gar nicht.
Aktuell liegt dieser April im Schnitt bei 12,7 Grad Celsius – und somit um 1,3 Grad über dem sog. „langjährigen Mittel“. Klingt viel, gab es aber in den vergangenen 60 Jahren immer wieder mal – etwa 1961, als das April-Mittel in Linz sogar bei 13,8 Grad lag – und damit höher als heute. 2009 wurden sogar 15,9 Grad im Schnitt in Linz gemessen, 2011 waren es 13,8 Grad.
Die Durchschnittstemperatur-Abweichungen in Linz von April 2014 bis April 2024:
2024: +1,3°C
2023: -2,1°C
2022: -1,6°C
2021: -2,3°C
2020: +1,6°C
2019: +1,2°C
2018: +4,8°C
2017: -2,1°C
2016: -0,1°C
2015: -0,4°C
2014: +1,2°C
Im Gegenzug gab es auch in den letzten Jahren immer wieder viel zu kalte April-Monate: Im Vorjahr etwa lag der April-Schnitt bei nur 9,4 Grad, an 27 Tagen war es im April 2023 kälter als im langjährigen Mittel. Auch 2022 (9,9 Grad) und 2021 (9,2 Grad) lag der Schnitt um über 2 Grad unter dem langjährigen Mittel.
Seit 2014 gab es in Summe sechs zu kalte und fünf zu warme Aprils. Zeigt: Das Pendel schlägt mal so, mal so aus – auch wenn es über die Jahre gesehen unbestritten wärmer wird – wobei der vom Menschen gemachte Anteil immer wieder diskutiert wird.
„Von 2014 bis 2014 gab es gemäß ZAMG sieben Jahre mit zu viel Niederschlag und 4 mit zu wenig“
Keine „Dürrejahre“
Auch die oft gehörte Meldung, dass es bei uns immer trockener werde und die Niederschläge zurückgingen, kann von den offiziellen Messungen nicht bestätigt werden: Österreichweit liegen die heurigen Niederschläge um acht Prozent über dem langjährigen Mittel, im Vorjahr gab es sogar ein Plus von 16 Prozent, in den beiden Jahren zuvor regnete es um 15 bzw. 10 Prozent zu wenig. Von 2014 bis 2014 gab es gemäß ZAMG sieben Jahre mit zu viel Niederschlag und vier mit zu wenig – oder anders gesagt: Am Ende gleicht sich alles dann doch irgendwie aus.
Niederschlagsstatistik für Österreich (+/- über oder unter dem langjährigen Mittel):
2024 +8%
2023: + 16%
2022: -15%
2021: -10%
2020: + 7%
2019: -1%
2018: -6%
2017: +1%
2016: +7%
2015: -15%
2014: +9%
Quelle: ZAMG