Der „Grand Vert“ vom Leondinger Nussböckgut gilt als der König des Grünspargels und steht kurz vor der Ernte. Das dazugehörige Spargelfest bildet eines der großen Highlights im Frühling. Termin heuer? 6. Mai (ab 17 Uhr).
Es gibt Live-Musik von Hans-Peter Gratz mit Band, ein vorzügliches Spargelgericht wird vor Ort frisch zubereitet. Dazu feine Weine, die Ausschank übernimmt der Lions-Club Linz-City und der Erlös wird der Aktion Klein-Kind-Blind gespendet. Anders als der gewöhnliche Bleichspargel gedeiht der GRAND VERT Spargel an der Erdoberfläche bei Luft und viel Sonne.
Der auch als „Londoner Spargel“ bezeichnete Grand Vert gilt als außergewöhnlich zart, holzt nicht und ist besonders reich an Mineralstoffen und Vitaminen. „Unser Grünspargel hat einen unverwechselbaren Charakter und ein außergewöhnliches Aroma. Er wird von Feinschmeckern wegen seines zarten und milden Geschmacks, seiner Spitzenqualität und seiner besonders ausgewählten Sortierung bevorzugt“, sagt die Familie Velechovsky vom Nussböckgut.
Wann’s losgeht? Als Faustregel gilt: Die Spargelsaison beginnt dann, wenn der Boden 12 Grad Celsius hat. Die braucht er allerdings in ca. 15cm Tiefe. Als guter Vergleich kann die Wassertemperatur der Donau herangezogen werden. Hat diese 12 Grad, dann gibt es auch Spargel am Nussböckgut. Heuer waren die Voraussetzungen hervorragend, die Saison endet traditionell am 24. Juni, dem „Johannistag“, da das Gemüse rund 100 Tage benötigt, um sich mit Hilfe eines grünen Busches auf den Frost vorzubereiten und so den Winter zu überstehen.
Geschichte des Nussböckgutes
Das Nussböckgut liegt im Leondinger Stadtteil Gaumberg andere Stadtgrenze zu Linz. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es 1323, wobei das Anwesen schon weit älter sein dürfte und wohl auf germanische Siedler zurück geht. Der Hausname stammt vom Wort Nuzpach auf welches schon im historischen „Passauer Urbar“ Bezug genommen wurde. Selbst Hans Kudlich nutzte den Nussböckwald im Rahmen des Bauernaufstandes als Versammlungsort.
Im Laufe der Geschichte war das Nussböckgut einem starken Wandel ausgesetzt was die Formen der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung angeht. In längst vergangenen Zeiten arbeiteten mehrere dutzend Bedienstete am Gut und kümmerten sich um Vieh und Frucht. Die manuelle Arbeitskraft wurde durch die fortschreitende Mechanisierung verdrängt. Die Form der vielfältigen Landwirtschaft mit vielen unterschiedlichen Nutztieren, Gemüse- und Obstgarten sowie kleinstrukturierter Ackerwirtschaft musste der Spezialisierung weichen.
Der damalige Eigentümer des Nussböckgutes bewies Pioniergeist und Innovationskraft indem er sich auf die Wurzeln des Gutes besann. Um die Jahrhundertwende wurde bereits im Hausgarten des Nussböckgutes Bleichspargel angesetzt, welcher jedoch in den Wirren des ersten Weltkrieges wieder verschwand. Karl Eugen Velechovsky kultivierte bereits 1987 seinen ersten Grünspargel, um ihn gemeinsam mit seiner Frau Andrea direkt ab Hof zu vermarkten. Seitdem wird konsequent auf Grünspargel gesetzt, der ausschließlich in der „Genussregion Leondinger Grünspargel“ rund um das Gut wächst und regional ab Hof und an die Gastronomie im Linzer Großraum vermarktet wird.