Keine Zustimmung gibt es von den Linzer Grünen zu den Plänen für eine PV-Anlage auf einem 13ha großen Feld im Linzer Süden. Die dafür notwendige Änderung des Flächenwidmungsplanes war gestern auf der Tagesordnung des städtischen Planungsausschusses. Die Grünen haben gegen den Antrag gestimmt. „Diese Fläche ist für die Errichtung einer Freiflächen PV-Anlage nicht geeignet. Die Stellungnahmen der Stadtklimatologie als auch die zum Natur- und Landschaftsschutz sind negativ und zwar ganz eindeutig. Warum das Vorhaben dennoch weiterverfolgt wird, ist für mich vollkommen unverständlich. Die Errichtung von PV-Anlagen auf Dächern und auf bereits versiegelten Flächen, wie etwa auf Parkplätzen, muss absolut erste Priorität haben“, so Klimastadträtin Eva Schobesberger.
Keinen Zweifel lässt die Linzer Stadtklimatologie in ihrer Expertise, dass das Areal im Linzer Süden für eine PV-Freiflächenanlage nicht geeignet ist:
„Aus stadtklimatologischer Sicht ist das Areal nicht für eine PV Freiflächenanlage geeignet. Im konkreten Fall liegt das Areal in der Luftleitbahn Traun, es kommt zur Bildung von Kaltluft und andernorts gebildete Kaltluft wird durch Luftströmungen über das Areal transportiert, das Areal ist aus stadtklimatologischer Sicht hochwertig und daher besonders zu schützen“, heißt es in der Stellungnahme.
Gegen die Errichtung eines Sonnenkraftwerkes spricht der Stellungnahme zufolge u.a., dass dadurch „auch die Eignung für gefährdete Feldvögel in höherer Brutdichte und als Rast- und Überwinterungsgebiet verloren gehen würde.“ Außerdem wird in der Expertise auf das Europaschutzgebiet in den angrenzenden Traun-Donau-Auen hingewiesen.
„Diese Einwände müssen ernst genommen werden. Sie lassen keinerlei Zweifel, dass das Grundstück nicht für die Umsetzung der Photovoltaik-Pläne in Frage kommt. Der Schutz unserer Felder muss Priorität haben. Erinnern wir uns an den letzten Sommer. Es ist jetzt schon viel zu heiß. Wir dürfen es uns einfach nicht erlauben, Schritte zu setzen, die hier zu einer weiteren Verschlechterung führen“, so Schobesberger.
Diese Kritik am geplanten Vorhaben soll aber keinesfalls als Nein zu neuen PV-Anlagen in unserer Stadt verstanden werden. „Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist ein wesentlicher Beitrag zur Erfüllung der städtischen Klimaziele. Umso wichtiger ist es daher, neue Sonnenkraftwerke auf so vielen Dächern, Parkplätzen und weiteren bereits versiegelten Flächen wie möglich zu installieren. Hier haben wir in unserer Stadt noch sehr viel Potential. Dieses muss genutzt werden. Freiflächen-PV- Anlagen auf Freiflächen dürfen jedenfalls nur dort errichtet werden, wo sie von den Sachverständigen als verträglich beurteilt werden“, sagt Schobesberger.