Im Linzer Süden ist geplant, 13 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche mit einer XXL-Photovoltaikanlage zuzukleistern. Neben Strom wird hier künftig auf einem Feld mit der Größe von 15 Fußballfeldern auch extrem viel heiße Luft erzeugt. Die Natur zerstören, um mit der „Energiewende“ die Umwelt zu retten – man kann sich angesichts solcher verrückter Ideen nur mehr an den Kopf greifen. Das Linzer Rathaus bejubelt dieses Projekt. Gleichzeitig hofft die Stadtpolitik aber, ein paar Kilometer weiter nördlich in der City mit ein paar Bäumen das Stadtklima abzukühlen.
PV-Anlagen gehören auf Hausdächer, über Parkplätze von Supermärkten oder auf überbaute Autobahnen (alleine auf der Einhausung Niedernhart stünden 3-4 ha zur Verfügung), aber nicht in die Natur, wo sie mehr kaputt machen, als sie Nutzen bringen.
240m hohe Windkraftwerke inmitten von intakten Wäldern, die zuvor gerodet und mit bis zu 40 Meter breiten, kilometerlangen Zufahrtsschneisen erschlossen werden müssen; Wasserkraftwerke, die bereits im vorigen Jahrhundert viele Quadratkilometer wertvoller Flusslandschaften und freier Fließstrecken zerstört haben – und jetzt noch riesige Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen: Eine Energiewende, die die Natur zerstört, ist ein verrückter Irrweg. Das wäre ja genauso absurd, als würde man Waffen in Kriegsgebiete liefern, um dort den Frieden zu sichern… aber Moment mal: Auch das ist ja schon längst keine irre Utopie mehr…
Die Natur zerstören, um mit der „Energiewende“ die Umwelt zu retten – man kann sich angesichts solcher verrückter Ideen nur mehr an den Kopf greifen.
Bei der sogenannten „Verkehrswende“ findet das selbe Spiel statt: Die geplante Linzer Stadtbahn etwa wird auf großen Teilen durch bewohntes Gebiet verlaufen und damit die Lebensqualität vieler Linzer im 15 Minuten-Takt belasten. Statt die Strecke unterirdisch zu planen, wird so günstig wie möglich gebaut – ohne Rücksicht auf den „Menschenschutz“ (auch wir sind ein Teil von Natur und Umwelt und daher schützenswert), von der Zerstörung des Naherholungsgebiets entlang des Donaudamms zwischen Voestbrücke und Pleschingersee und dem erst vor einigen Jahren renaturiertem Donau-Begleitgerinne ganz zu schweigen.
Ein ehemaliger Linzer Infrastruktur-Stadtrat sagte in einem Pressegespräch ganz offen: „Wenn wir die Stadtbahn in Linz unterirdisch bauen wollen, kriegen wir das in Wien nie durch.“ Heißt: Besser billig und mit enormer Belastung für Mensch und Umwelt bauen statt mit dem größtmöglichen Nutzen für alle – und für mehrere Generation.
Warum müssen öffentliche Energie- und Verkehrsprojekte immer zulasten der Natur, der Umwelt und vor allem der Lebensqualität der Menschen gehen? Warum wird hier oft alles so billig wie möglich geplant statt zusätzlich das Maximum an Natur- und Menschenschutz anzustreben, während bei anderen Dingen das Geld mit allen zur Verfügung stehenden Händen beim Fenster hinausgeworfen wird?
Windrad- statt Fichtenwälder und Photovoltaik- statt Kukuruz- und Sonnenblumenfelder können nicht ernstlich der Plan für eine bessere und „grüne“ Zukunft sein.
Diese Art von Transformationen, die in hübsche Begriffe wie „Energiewende“, „Verkehrswende“ und „Klimaschutz“ verpackt werden, machen Angst. Windrad- statt Fichtenwälder und Photovoltaik- statt Kukuruz- und Sonnenblumenfelder können nicht ernstlich der Plan für eine bessere und „grüne“ Zukunft sein. Andererseits: Das bisschen „Natur“, das dann am Ende übrig bliebe, bräuchte auch keinen Schutz mehr.
Ein modernes Atomkraftwerk ersetzt etwa 80 km² Photovoltaikanlagen (ganz Linz hat eine Fläche von 96 km²) oder ca. 1.300-1.600 Windkraftwerke (aktuell gibt es in ganz Österreich 1.374 Stück). Will Österreich seine in vielen Gegenden noch intakte Natur bewahren und die Energiewende schaffen, wird man irgendwann auch bei uns über den Einsatz von Kernenergie reden müssen.