Während die anderen Landeshauptstädte mit Laser, Licht und Feuerwerk ins Neue Jahr rutschten, herrschte in Linz zu Silvester Tote Hose. Die Stadt sei nicht zuständig für Silvesterfeiern – mit diesen Worten erteile Bürgermeister Klaus Luger jeglichen Ideen zum Jahresende eine Absage. „Das kann’s ja nicht sein, dass alle außer Linz das neue Jahr willkommen heißen“, sagt ÖVP-Vizebürgermeister Martin Hajart. Er schlägt vor, „schon jetzt Überlegungen anzustellen, dass zumindest der nächste Jahreswechsel zum rauschenden Fest für Linz wird.“ Konkret könnte sich Hajart ein großes, zentrales Feuerwerk im Donaupark vorstellen – „so wie wir es am Jahrmarkt auch haben.“ Als Gegenzug soll die Stadt keine Genehmigung mehr für den Wildwuchs an „Kracherstandln“ erteilen.
Linz ist anders – und feierte einmal mehr nicht zum Jahreswechsel. Seit mittlerweile drei Jahrzehnten setzt hingegen der Wiener Silvesterpfad als größte Silvesterveranstaltung Österreichs eigene Maßstäbe. Rund 800.000 Besucher spülen einen enormen Umsatz in die Kassen der Gastronomen und Veranstalter. Nach zwei Jahren Corona-Pause fand der Silvesterpfad auch am 31.12.2023 wieder statt – mit großem Erfolg. Auch in Graz wird gefeiert wie in den guten, alten Zeiten. Beim Grazer Silvesterspektakel inklusive einer Wasser-Licht-Show geht’s nach zweijähriger Pause im Zentrum der steirischen Landeshauptstadt wieder richtig rund. Die umwelt- und tierfreundliche Alternative zum Feuerwerk findet bei freiem Eintritt am Hauptplatz vor dem Rathaus statt. Meterhohe Wasserfontänen, riesige Feuerbälle und leuchtenden Laserstrahlen verwandeln den Platz in eine faszinierende Farbenwelt.
Auch die Stadt Salzburg feiert
In Salzburg wurde der Christkindlmarkt zum Silvestermarkt umfunktioniert, die Stände blieben bis zum 1. Jänner offen. Pünktlich um Mitternacht verwandelt sich Salzburg dann in eine kleine Märchenwelt. Die Glocken des Salzburger Doms läuten, auf der Festung wird ein prächtiges Feuerwerk gezündet. Besonders beeindruckend ist „Österreichs größter Silvester-Walzer“ rund um den Salzburger Dom.
Innsbrucker Bergsilvester
In Innsbruck wird der Jahreswechsel wird in Innsbruck auch heuer wieder mit dem traditionellen Bergsilvester begangen. Vom 29. Dezember bis 6. Jänner verwandeln sich die Fassaden fünf bekannter Gebäude in der Tiroler Landeshauptstadt in die Kulisse für ein fantastisches 3D-Fassadenmapping, das mit faszinierenden Bild- und Klangwelten aufwartet. Bei Live-Musik vor der Hofburg, einem imposantes Feuerwerk auf der Seegrube und anschließendem Silvesterclubbing wurde bis in den Morgen gefeiert.
Feuerwerk im Donaupark
Geht es nach Vizebürgermeister Martin Hajart, soll es Silvester 2024/25 auch in Linz wieder was zum Feiern geben: „Die zentrale Idee ist, ein großes Feuerwerk im Donaupark abzuhalten. Hier kommt man Mitternacht zusammen, um zu Feiern und um sich zu ein frohes neues Jahr zu wünschen. Auch ein Comeback der Feier am Hauptplatz gemeinsam mit den Linzer Gastronomen wäre denkbar. Ein dunkler Hauptplatz ist jedenfalls keine Lösung.“ Die Vorbereitungen dazu sollten aber bereits jetzt beginnen, bevor wieder alles einschläft: „Die aktuelle Situation wird Linz jedenfalls nicht gerecht. Der Bürgermeister ist gefordert, von seinem hohen Ross herunterzusteigen. Silvesterfeiern sind ein Publikumsmagnet, von dem viele profitieren. In Wien werden durch den Silvesterpfad etwa jährlich mehr als zehn Millionen Euro zusätzliche Steuereinnahmen generiert, über 30 Millionen Euro inlandswirksame Ausgaben werden generiert.“
Befürchtungen, denen zufolge es zu Ausschreitungen und Randale kommen könnte, zerstreut Hajart: „Wenn man es in Wien schafft, mit 800.000 Leuten in der Innenstadt zu feiern und auch in Graz, Innsbruck und Salzburg die Massen ohne große Zwischenfälle zusammenkommen, sollte man sich in Linz nicht zu Tode fürchten. Gerade Linz zeichnet eine große Zuversicht aus.“ Ein erster Schritt wäre, zum kommenden Jahreswechsel den Wildwuchs an „Kracherstandln“ einzudämmen: „Dort werden selbst am 31.12. noch bis zum Abend mitten in den Wohnvierteln und in Krankenhausnähe Böller und Raketen verkauft. Die Stadt könnte das leicht unterbinden, indem man das Aufstellen dieser Stände nicht gestattet.“ Mit einem zentralen, behördlich genehmigten Feuerwerk im Donaupark wäre ein bunter Jahreswechsel garantiert – ohne Böllerei in den anderen Stadtvierteln.