Der heimische Fußball ist in der Winterpause. Höchste Zeit, einen (Rück)Blick auf die beiden Linzer Fußballklubs zu werfen. Wir beginnen mit dem FC Blau-Weiß Linz und seinen Top Five – jenen Leuten/Persönlichkeiten, die für den Höhenflug des Aufsteigers verantwortlich zeichnen. Auf geht’s!
- Bürgermeister Klaus Luger
Ohne ihn gäb’s das blau-weiße Fußballwunder nicht: Bürgermeister Klaus Luger. Mit dem Bau der neuen, über 40 Millionen Euro teuren Hofmann Personal Arena (allerdings inkl. Möbellager), die Luger quasi im Alleingang durchdrückte, hat sich der Linzer Bürgermeister politisch weit aus dem Fenster gelehnt. Das Va Banque-Spiel ging auf, Blau-Weiß Linz gehört zu den Top 12 in Österreichs Fußball und schrieb in den letzten Monaten eine unfassbare Erfolgsgeschichte. Man sollte aber besser keinen Gedanken daran verschwenden, was passiert wäre, wenn die Blau-Weißen im Frühsommer 2023 nicht den (sehr glücklichen) Last Minute-Aufstieg geschafft hätten. Der Klub wäre wohl mit einem Schuldenberg (in der Vorsaison gab’s ein Minus von 700.000 Euro) und einem mehr leeren als vollen neuen Stadion in den Untiefen der zweiten Liga dagestanden. Viel riskiert, alles gewonnen. - Christoph Peschek
Der aus Wien geholte ehemalige Rapid-Geschäftsführer erwies sich als der erwartete Glücksgriff: Als sowohl Aufstieg als auch die Entwicklung des neuen Donauparkstadions wackelten, übernahm Peschek den Laden und machte das blau-weiße Projekt zur Erfolgsgeschichte: Nahezu Verfünffachung der Zuschauerzahlen auf 4.859 pro Match, Steigerung der Aboverkäufe von 446 auf 2.705 und Verdreifachung der Business-Partner (111 statt 34): Mehr geht fast gar nicht auf der Habenseite.
Spannend wird sein, wie es nach Peschek – dessen Vertrag im Sommer 2024 ausläuft – weitergeht, denn das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist – siehe Austria Lustenau – das schwerste. - Ronivaldo
Der 34-jährige Brasilianer feierte mit dem FC Blau-Weiß Linz spät aber doch seine Premiere in der Bundesliga – und was für eine: Der Brasilo-Bomber besticht durch seine ungeheure Präsenz und seine gleichzeitige Bescheidenheit. Ein absolutes Vorbild für jeden jungen Kicker. Hut ab! - Trainer Gerald Scheiblehner
Nicht wenige trauten es dem OÖGKK-Angestellten nicht zu, auch in der Bundesliga zu reüssieren. Er strafte nach einem holprigen Start aber alle Kritiker Lügen: Der FC Blau-Weiß Linz kann mittlerweile mit jeder heimischen Mannschaft nicht nur mithalten, sondern diese sogar besiegen. Gegen Salzburg und LASK gab’s drei Punkte – und auch Sturm Graz wurde kürzlich mit einem 1:1 in Schach gehalten. Die Spielweise ähnelt dem Wesen Scheiblehners: unauffällig aber höchst erfolgreich. So kann’s weitergehen. - Die Fans
Unfassbar: Viele Jahre lang dümpelten die Bau-Weißen bei einem Schnitt zwischen 600 und 1.500 Fans in der zweiten und dritten Liga (Regionalliga Mitte) herum. Und nicht wenige dachten, dass die vielen ehemaligen Blau-Weißen aus den Zeiten vor der Fusion anno 1997 nie mehr zurückkämen. Doch Aufstieg und neue Arena machten das Wunder perfekt: Mit fast 5.000 Fans pro Heimspiel – das Donauparkstadion war sogar mehrfach ausverkauft – ist man auch bei den Zuschauerzahlen ganz oben angekommen und sogar auf Rang 7 der Zuschauertabelle. Hammer!