Obwohl sich viele Branchenvertreter einig sind, dass der heurige Wein-Jahrgang ein sehr guter bis ausgezeichneter wird, berichtet der ORF einmal mehr konträr. Statt die hervorragende Qualität heimischer Produkte in den Vordergrund zu stellen, werden angebliche Hitze und Trockenheit beklagt: Wir müssen endlich aufhören, wegen dem bereits mehrfach abgesagten Klimakollaps alles krankzujammern und so unserer eigenen Wirtschaft zu schaden“, fordert MFG-Klubobmann Manuel Krautgartner.
Unbeeindruckt davon rückt der ORF einmal mehr ein anderes Szenario in den Fokus. In der Berichterstattung der Niederösterreich-Redaktion werden die Themen „Hitze“ und „Trockenheit“ in den Vordergrund gestellt, während die Kollegen des ORF Steiermark nicht ganz auf Linie zu sein scheinen, denn dort heißt es, dass die Weinbauern „einen Top-Jahrgang“ erwarten. Es ist nicht wegzuleugnen: Österreich darf sich auf einen sensationellen 2023er-Wein freuen.
„Dieser sinnlose und großteils völlig überzogene Alarmismus schadet der Wirtschaft und auch dem Tourismus enorm. Und wer ständig „Feuer, Feuer!“ schreit, dem glaubt man irgendwann einfach nicht mehr.“
Die Rückkehr des Weins
Dass die Bedingungen für den Wein derzeit besonders gut sind, ist übrigens nichts Ungewöhnliches: Jahrhunderte lang waren sogar Linz und Oberösterreich große, bedeutende Weinbauregionen. Rund um die heutige Kepler-Universität und das Linzer Schloss befanden sich aufgrund der warmen, optimalen Klimaverhältnisse im 15. Jahrhundert nahezu endlose Weingärten. Erst durch die Kleine Eiszeit zwischen 16. und 19. Jahrhundert endete diese Ära. „Höhere Temperaturen und gute Verhältnisse für den heimischen Wein sind keine momentane Laune der Natur, sondern die gab es vor 500 Jahren auch schon – und das seltsamerweise ganz ohne Klimawandel“, sagt Manuel Krautgartner.
Neusiedlersee nach Protesten der Touristiker doch nicht ausgetrocknet?
Bereits bei der Berichterstattung des angeblich so gut wie ausgetrockneten Neusiedlersees im vergangenen Jahr musste der ORF (trotz Wassermangel?) gehörig zurückrudern, weil tausende Touristen angesichts der Horrormeldungen eines wasserlosen Sees ihren Urlaub strichen: „Wasser doch noch da, bitte nicht stornieren!“ hieß es daraufhin in den Medien sinngemäß, nachdem den lokalen Tourismusverbänden wegen der ausbleibenden Gäste das angeblich gar nicht vorhandene Wasser des Sees bis zum Hals stand…
Erfolgsgeschichte Wintertourismus
Auch in Sachen Wintertourismus werden die heimischen Medien nicht müde, das Ende des Wintersports in wenigen Jahren vorauszusagen. Seit den 1980er-Jahren wird behauptet, Skifahren sei in wenigen Jahren selbst im Winter kaum noch möglich. Natürlich haben einige kleine, tieferliegende Gebiete zu kämpfen – aber sie sind nicht das Maß aller Dinge. Fakt ist, dass sich die Betriebstage der heimischen Seilbahnen im Jahr 2021/22 nach dem Corona-Tief wieder nahezu auf dem Niveau des Jahres 2006/2007 befanden. Und in der Gesamtbilanz des Wintertourismus gab es bis ins letzte Vor-Coronajahr nur eine Richtung: aufwärts – trotz aller Prophezeiungen des ausbleibenden Schnees und warmer Temperaturen. Manuel Krautgartner: „Da wie dort geht es um eine immense Wertschöpfung und um viele Arbeitsplätze, alleine in der Seilbahnwirtschaft reden wir von 126.000 Beschäftigten.“
„Dieser großteils völlig überzogene Alarmismus schadet der Wirtschaft und auch dem Tourismus enorm“, sagt Manuel Krautgartner. „Und wer ständig „Feuer, Feuer!“ schreit, dem glaubt man irgendwann einfach nicht mehr.“ Krautgartner fordert zu mehr Realitätssinn und Besonnenheit in der Klima-Diskussion auf: „Weniger überhitzte Gemüter durch Fakenews und mehr faktenbasierte Diskussionen wären dringend notwendig.“