Eine Erhebung des Sozialressorts zeigt eine Teilzeitquote von 72,6% bei Pflegepersonal in Alten- und Pflegeheimen. Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer will diese Teilzeitquote gezielt senken, um den Fachkräftemangel nachhaltig zu lindern.
„Wir sind konsequent dabei unsere Fachkräftestrategie Pflege umzusetzen. Im nächsten Schritt wollen wir die Teilzeitquote senken, dazu gibt es verpflichtende, jährliche Gespräche zwischen Teilzeit-Mitarbeitern und Heimleitung, um darüber zu sprechen, wie das Stundenausmaß erhöht werden kann“, so Hattmannsdorfer.
Eine Erhebung des Sozialressort in den Alten- und Pflegeheimen zeigt das Potenzial unter Teilzeitmitarbeitern auf:
- 72,6% des Pflegepersonals in Alten- und Pflegeheimen sind in Teilzeit.
- Die Quoten sind regional sehr unterschiedlich und reichen von 41% bis 89%.
- 25,2 Stunden arbeiten TZ-Mitarbeiter im Schnitt.
- 3,5 Stunden müsste rechnerisch jeder TZ-Mitarbeiter im Schnitt mehr arbeiten, um die aktuell 1.319 leerstehende Betten betreuen zu können.
Als eine Maßnahme der Fachkräftestrategie Pflege wird Teilzeit-Mitarbeitern einmal jährlich in einem Gespräch angeboten, das Stundenausmaß zu erhöhen. Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer erachtet darüber hinausgehend vor allem steuerliche Anreize als notwendig, damit Mitarbeiter ihr Stundenmaß erhöhen: „Im Teilzeitmodus werden wir in Österreich unseren Wohlstand nicht erhalten können. Vollzeit soll, mit Rücksicht auf eventuelle Betreuungspflichten, immer noch die Regelarbeitszeit sein, aktuell gibt es oft aber nur wenige finanzielle Anreize, um sein Stundenmaß zu erhöhen.“
Hattmannsdorfer fordert, dass etwa die Anzahl steuerfreier Überstunden ausgeweitet wird. Zudem sollen die 40. Stunde Arbeit mehr wert sein als die 30. Ebenso sollen in der Pflege Freibeträge für Nacht- und Wochenendarbeit ausgeweitet werden.