Fast 7.000 Hunde leben in Linz, dazu noch unzählige Katzen, Hamster, Fische und viele(s) mehr. Im LINZA-Talk spricht Tierschutz-Stadtrat Michael Raml über die Rolle von Linz als „Hundestadt“.
Herr Tierschutz-Stadtrat: Haben Sie Zahlen, wie viele Hunde, Katzen & Co. leben in Linz?
In Linz leben knapp 7.000 Hunde. Also, etwa jeder 30. Linzer hat einen Hund. Wie viele Katzen in Linz leben, lässt sich nicht eruieren, da diese statistisch nicht erfasst werden. In Österreich gibt es aber jedenfalls mehr Katzen(halter) als Hunde(halter). Meine Frau und ich haben selbst einen Kater, der unser Leben bereichert.
Ist Linz eine tier- und hundefreundliche Stadt?
Selbstverständlich! Als Tierschutzstadtrat habe ich daher sehr gerne den ersten Linzer Hundestadtplan unterstützt. Wenn man sich diesen Plan mit allen Informationen anschaut, dann wird es einem erst klar, wie hundefreundlich Linz tatsächlich ist. Zusätzlich soll es künftig auch eine Online-Version geben. Weil aber gerade auch viele Senioren Hundebesitzer sind und sich die ältere Generation bei online-Angeboten nicht immer zurechtfindet, ist es mir sehr wichtig, dass den Hundehaltern auch ein Hundeplan zum Angreifen und Mitnehmen angeboten wird.
„Ein gutes Zusammenleben erfordert Regeln und Kontrollen. Hier möchte ich ein Lob aussprechen: Linzer Hundehalter sind überwiegend sehr verantwortungsvoll und halten sich an die geltenden Vorschriften.“
Freilaufzonen, Gacki-Sacki-Automaten und vieles mehr: Was kostet das alles – und wie wird es finanziert?
Es gibt ein städtisches Budget für tierfreundliche Infrastruktur. Darüber hinaus zahlen die Hundehalter auch eine Hundeabgabe, die zur Hälfte dem Linzer Tierheim und damit unmittelbar den Tieren zugutekommt. Die andere Hälfte wird für die Errichtung von Freilaufzonen, Trinkbrunnen, usw. verwendet. Mir ist wichtig, dass das Geld für Tiere eingesetzt wird.
Die Anzahl der Linzer Freilaufzonen ist in den letzten Jahren ständig gewachsen. Stehen noch weitere Standorte an?
Es gibt in Linz insgesamt 18 Hundefreilaufflächen. Linz verändert sich ständig, wir brauchen Infrastruktur für Mensch und Tier. Ich bin sehr offen für Hinweise, wo weitere Freilaufflächen errichtet werden sollten.
„50 Prozent der Hundeabgabe gehen direkt ans Tierheim und die zweite Hälfte soll für die notwendige Hundeinfrastruktur verwendet werden.“
Da und dort wird immer wieder über die Abschaffung der Hundeabgabe diskutiert.
50 Prozent der Hundeabgabe gehen direkt ans Tierheim und die zweite Hälfte soll für die notwendige Hundeinfrastruktur verwendet werden. Dementsprechend fördert diese Abgabe das Wohlbefinden aller Tiere in unserer Stadt. Daran möchte ich auch in Zukunft festhalten.
Der Ordnungsdienst ist auch für die Einhaltung der Leinenpflicht zuständig. Wie verantwortungsvoll sind die Linzer Hundebesitzer?
Ein gutes Zusammenleben erfordert Regeln und Kontrollen. Hier möchte ich ein Lob aussprechen: Linzer Hundehalter sind überwiegend sehr verantwortungsvoll und halten sich an die geltenden Vorschriften. In den anderen Fällen sind manchmal leider Belehrungen, Abmahnungen und auch Strafen notwendig. Insgesamt funktioniert es aber sehr gut.
Umgekehrte Frage: Gibt es auch viele Beschwerden über Hundebesitzer?
Wenn über zweihunderttausend Menschen zusammenleben gibt es immer potenzielle Reibungsflächen und unterschiedliche Interessen. Als Sicherheitsstadtrat sind mir klare Regeln wichtig, an die wir uns alle halten müssen. Gelegentlich bekommen der Ordnungsdienst und auch ich als Sicherheitsreferent eine Beschwerde über Hundebesitzer, aber diese sind eher eine Ausnahme als die Regel. Über weite Teile funktioniert das Zusammenleben von Mensch und Tier in unserer Stadt hervorragend.