Wie die Geier stürzten sich die Medien auf das (weitgehend sinnentleerte) Projekt Donaustrand beim Brucknerhaus: eine Bar mit etwas aufgeschüttetem Strand – schön, lieb, nett, aber im Grunde eine von jeder halbwegs großen Stadt zu Tode bemühte Idee ohne jede Nachhaltigkeit.
Leute, wir haben einen wunderbaren Fluss direkt vor unserer Haustür. Wo bleiben die wirklich großen, visionären Ansätze, statt noch mehr 08/15 und langweilige Konzepte, die absolut nichts Neues beinhalten?
Unterhalb der VOEST-Brücke wurde beim Bau des Kraftwerkes Asten 1979 ein riesiges Augebiet trockengelegt. Speziell Hundebesitzer kennen die über zwei Kilometer langen und bis zu 500 Meter breiten Wiesen- und Waldflächen. Hier wäre genug Platz, um ein großartiges und nachhaltiges Naherholungsprojekt zu realisieren. Mit einem Donau-Seitenarm, Seen, Biotopen, kleinen Tümpeln, Ruderbooten. Und ja, warum nicht – einem Badestrand. Und das alles bequem zu Fuß oder mit dem Radl erreichbar, weil gerade mal 15 Gehminuten vom Linzer Hauptplatz entfernt. Gastronomie oder Bars braucht‘s hier keine, die Natur und das Erleben selbiger sollten die Hauptrolle spielen.
Mit knapp 1,5 Millionen Euro ließe sich das Projekt realisieren – etwa jene Summe, die der weitgehend nutzlose Ordnungsdienst pro Jahr kostet. Dennoch wird die Idee einer Linzer Donauinsel wohl keine Chance auf Umsetzung haben. Weil es in Linz an echtem Mut zu Visionen fehlt. Und nur für eines wirklich viel Geld da ist: Kultur – beziehungsweise das, was so manche Politiker dafür halten.