Seltsame Blüten treibt das Herumgeplänkel mit den Asylunterkünften in Linz: Während beim Asylzentrum bei der ehemaligen Hauptpost Stand heute nur mehr ein (!) Flüchtling untergebracht ist und die voll ausgestattete Anlaufstelle beim Bahnhof laut exklusiven Informationen mit 31. März geschlossen werden soll, baut man gleichzeitig im Linzer Süden eine neue Flüchtlingsunterkunft für 50 Personen.
2015 wurde das ehemalige Postverteilzentrum am Hauptbahnhof zum Großaufnahmezentrum für Flüchtlinge, danach wurde es ruhig, ehe die Location rund um den Ukraine-Konflikt reaktiviert wurde und wieder in die Schlagzeilen kam. Seit einigen Monaten ist der Zulauf zur – nur Ukrainern vorbehaltenen – Unterkunft gegen Null tendierend. Aktuell befindet sich dort, wo einst Platz für Hunderte war, nur ein einziger Kriegsflüchtling.
Obwohl offensichtlich weiter Bedarf an Flüchtlingsunterkünften besteht, kommt es aber zu keiner „Nachbesetzung“: Die Unterkunft wird mit 31. März geschlossen, trotzdem der geplante Abriss der Gebäude noch in den Sternen steht (hier entsteht bis 2030 die neue Post City), Küche und andere Einrichtungen werden aktuell bereits abgebaut.
Geschuldet dürfte die Schließung der FPÖ-Forderung sein, dass am Bahnhof keine anderen Asylsuchenden außer jenen aus der Ukraine aufgenommen werden dürfen. Von einem “Traiskirchen 2”, das man beim Bahnhof nicht wolle, sagte damals auch Bürgermeister Luger zu den angeblichen Plänen eines Erstaufnahmezentrums. Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) versprach daraufhin, dass im ehemaligen Postverteilzentrum keine derartige Institution geplant sei – und nur die Einrichtung nur ukrainischen Flüchtlingen vorbehalten sei.
Dieses Versprechen wird nun zwar gehalten. Stattdessen wird als Ersatz nun in Kleinmünchen und an anderen Orten in und um Linz neue Unterkünfte gebaut. Die Probleme bleiben damit wohl dieselben, nur die Kosten sind um ein Vielfaches höher. Bleibt die Frage: Wird da jetzt dem Linzer Süden was aufs Auge gedrückt, was man in der Stadt nicht haben wollte?