Die LASK Arena soll eine Photovoltaikanlage am Stadiondach bekommen. Auch beim neuen Donauparkstadion ist ein ähnliches Projekt geplant. Während beim LASK die Umsetzung ganz konkret eingetaktet sein soll, gibt’s beim Donauparkstadion bislang nur ein „grobes Vorkonzept“: Zeigt: Die Energiewende hat’s spürbar schwer in Oberösterreich, denn beide Projekte kommen – wenn überhaupt – erst mit einer zeitlichen Verzögerung. Wir haben die Details dazu.
Selbst bei neuen, großen Bauprojekten wie den beiden Linzer Fußballstadien sind Photovoltaikanlagen am Dach nicht unter dem Ordner „Dringlich“ abgeheftet: Immerhin „in der nächsten Ausbaustufe“ soll am Dach der LASK Arena eine Solaranlage installiert werden. Ein genaues Datum, wann das riesige Stadiondach mit Solarzellen ausgestattet wird, steht noch nicht fest, die Maßnahme soll aber bald in Angriff genommen werden.
Das zweite neue Linzer Stadionprojekt, das Donauparkstadion, wird Anfang Juli eröffnet. Hier gibt es seitens der Stadt (ihr gehört die neue Arena, der Verein Blau-Weiß Linz ist nur Mieter) auch entsprechende Willensbekundungen, fix ist hier aber noch nix.
„Es gibt Überlegungen hinsichtlich der Errichtung einer PV-Anlage auf dem Stadiondach. Um gewisse erforderliche Vorbereitungsmaßnahmen in die Dachplanung mit einfließen lassen zu können, wurde ein grobes Vorkonzept erstellt“, steht etwa im Bericht des Kontrollamts der Stadt Linz. Heißt im Klartext: Ob und wann die Maßnahme umgesetzt wird, steht (noch) in den Sternen.
In Österreich gibt es u.a. neben der Generali Arena der Austria auch am Dach der Wörthersee Arena eine Photovoltaikanlage. In Deutschland ist der SC Freiburg neben den Arenen in Dortmund, Bremen (siehe Titelbild) und Berlin Klima-Vorreiter: Kurz vor Saisonstart im Sommer 2022 hat der Erstligist eine 2,4-Megawatt-Anlage eingeweiht – nach Angaben des Projektpartners Badenova ist es die weltweit zweitgrößte Photovoltaik-Anlage auf einem Stadiondach. Mit möglichen 2,3 Millionen Kilowattstunden kann sie rechnerisch den prognostizierten Jahresbedarf der Arena decken. Das neue Europa-Park-Stadion der Freiburger wurde neun Monate zuvor eröffnet. Ob es beim LASK auch so schnell geht mit der Umsetzung?
Beim neuen Europa-Park-Stadion in Freiburg hat es zwischen Stadioneröffnung und Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage neun Monate gedauert. Ob es beim LASK auch so schnell geht?
Dass es mit der Energiewende nicht ganz so eilig ist wie oft angekündigt, beweist leider auch das Land Oberösterreich: 2021 wurde versprochen, dass man bis Ende desselben Jahres im Rahmen der „Solaroffensive“ zehn Solaranlagen auf oberösterreichischen Spitalsdächern errichten wolle, verwirklicht wurde bislang aber erst ein Projekt.
Kommentar
Es ist schon witzig: Alle reden von Klimahauptstadt, Energiewende und dem strengen Fokus auf diese Themen. Aber dort, wo man die betreffenden Maßnahmen und wirkungsvollen Projekte wie auf Stadion- oder Spitalsdächern vorrangig umsetzen könnte, geht wenig weiter. Da ist oft vom „nächsten Ausbauschritt“ oder „groben Vorkonzepten“ die Rede. Wenn man es ernst meint mit den fast schon zu Tode bemühten Begriffen ‚Energiewende‘ und ‚Klimaschutz‘, sollte man die entsprechenden Projekte auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit vorantreiben. Alles andere ist im wahrsten Sinn des Wortes heiße Luft. Die nötigen Mittel müssten ja eigentlich da sein. Oder wofür bezahlen wir nochmals schnell die CO2-Steuer?