Zwei neue Stadien, eine Ballsporthalle, zahlreiche Verbesserungen für die heimischen Leichtathleten: Die Sportinfrastruktur-Offensive des Landes OÖ trägt Früchte. Sport-Landesrat Markus Achleitner hat diese Entwicklung mit jeder Menge Zug zum Tor federführend angestoßen. Im exklusiven LINZA-Talk zeichnet Achleitner ein durchwegs positives Zukunftsszenario für die heimische Sportszene.
Das „Jahrhundert-Bauwerk“ LASK-Arena steht vor seiner Fertigstellung. Wie geht’s Ihnen, wenn Sie die Bilder der fast fertigen Arena sehen?
Ich verfolge den Entwicklungsstand mit großem Interesse und war selbst bereits mehrmals auf der Baustelle. Unglaublich, wie schnell die Arena aus dem Boden gewachsen ist und welches Tempo im Endspurt hingelegt wird. Es ist eine echtes Leuchtturm-Projekt. Mit jedem Tag steigt die Vorfreude auf den Anstoß in der neuen Arena.
Welcher Stein ist Ihnen vom Herzen gefallen, dass Sie Ihre Sport-Infrastrukturoffensive noch vor den ‚Krisenjahren‘ fixiert haben? Jetzt wäre die Umsetzung solcher Projekte wohl kaum noch möglich.
Die Ausgangslage für Projekte in dieser Dimension ist natürlich heute eine andere als damals. Wie aber in den angesprochenen Krisenjahren deutlich sichtbar war, investiert das Land Oberösterreich auch in herausfordernden Zeiten in die Infrastruktur und unterstützt damit die oberösterreichischen Vereine, Sportlerinnen und Sportler. Investitionen in das Ballsportpaket, unter anderem mit den beiden Fußballstadien und der Ballsporthalle Linz-Kleinmünchen oder in die OÖ-Zukunftspakete Leichtathletik und Ski Nordisch stärken nicht nur das Sportland Oberösterreich, sie setzen auch wichtige Impulse für die Wirtschaft in allen Teilen des Bundeslandes.
„Drei Fußball-Bundesligisten aus unserem Bundesland – das hätte schon was.“
Markus Achleitner
Es ist nicht einfach, solche Mammutprojekte, an denen unzählige Köpfe, Stellen und Behörden mitwirken, umzusetzen. Trotzdem ging am Ende alles ganz schnell.
Der LASK hat sich seit langem mit der Planung eines neuen Stadions auseinandergesetzt. Präsident Siegmund Gruber und sein Team haben nicht locker gelassen und sind dem Traum vom eigenen Stadion mit Hilfe einer Reihe an Unterstützern, zu denen auch das Land Oberösterreich zählt, Schritt für Schritt näher gekommen. Die Förderung des Landes OÖ für den Stadionbau in der Höhe von 30 Millionen Euro ist ein klares Bekenntnis zum Spitzenfußball in Oberösterreich, das auch im Landtag und in der Landesregierung einstimmig getroffen wurde.
Auch Blau-Weiß Linz bekommt bis zum Juni 2023 sein eigenes Stadion. Damit sind alle drei oö Top-Klubs fit für die Zukunft. Was erwarten Sie sportlich von den drei Teams?
Ich bin überzeugt, dass die neuen Stadien nicht nur den Schwarz-Weißen und den Blau-Weißen selbst, sondern auch generell dem Fußball in unserem Bundesland einen Kick geben. Drei Bundesligisten aus Oberösterreich, das hätte schon was. Eine perfekte Infrastruktur, z.B. in Form eines reinen Fußballstadions, ist heute unabdingbar und Voraussetzung für sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg. Neben den neuen Stadien für den LASK und Blau-Weiß-Linz sowie Investitionen bei SV Guntamatic Ried stehen auch bei Traditionsklub Vorwärts Steyr nachhaltige Investitionen in das Stadion an.
„Es ist kein Geheimnis, dass ich auch seit langem LASK-Fan bin.“
Markus Achleitner
Für welchen Klub schlägt Ihr Herz am stärksten?
Mein Herz schlägt vor allem für den Fußball in Oberösterreich. Erfreulicherweise sind in unserem Bundesland aktuell auch die Damenteams stark im Vormarsch, haben wir mit Blau-Weiß-Linz/Kleinmünchen auch ein Team in der Bundesliga. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass ich auch seit langem LASK-Fan bin.
Der Meistertitel wieder mal in Oberösterreich – nach bald 50 Jahren (SK VOEST 1973/74, Anm.). Illusion oder werden wir das noch erleben?
Es wird nicht leicht, aber warum nicht? Der LASK ließ in der Saison 2019/20 als Sieger des Grunddurchganges den späteren Meister Salzburg einige Zeit lang hinter sich. Mit der Unterstützung der Fans in der neuen Arena traue ich dem LASK einiges zu. Sollte Salzburg einmal schwächeln, dann soll jedenfalls ein OÖ-Verein parat stehen.
Auch im Wintersport konnte mit der neuen Höss Seilbahn ein Meilenstein gesetzt werden, obwohl es in der Öffentlichkeit immer schwieriger wird, Wintersportprojekte umzusetzen.
Hinterstoder ist als eine der meistbesuchten Tourismusdestinationen Oberösterreichs – im Winter wie im Sommer – ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region Pyhrn-Priel. Die neue Bahn ist eine wichtige und notwendige Investition und stärkt den Tourismusstandort Oberösterreich.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir in Hinterstoder wieder ein Weltcup-Rennen sehen werden.“
Markus Achleitner
Heuer pausiert der Weltcup in Hinterstoder. Und dann?
Diesbezüglich stand bei meinem Besuch bei den Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel ein Arbeitsgespräch mit FIS-Generalsekretär Michel Vion am Programm. Ich habe ihm dabei die Bewerbung für einen weiteren Weltcup-Bewerb in Hinterstoder übergeben. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Hinterstoder wieder ein Weltcup-Rennen sehen werden.
Immer wieder werden Investition in Kultur und Sport gegeneinander aufgewogen. Ist das zulässig?
Ich halte nichts davon. Beides ist enorm wichtig für eine Gesellschaft, es braucht die Kultur, es braucht den Sport. Wir müssen alles daran setzen, beide Bereiche zu stärken. Uns ist es gelungen, das Sport-Budget zu erhöhen. Wir wollen aber noch viel stärker in Oberösterreich verankern, wie wichtig Sport und Bewegung für alle ist, Jung und Alt gleichermaßen. Daher ist es mein Ziel, den Sport weiter zu stärken.
Titelfoto: Land OÖ/Krenn