NEIN – es ist noch nicht zu spät für ein exklusives Weihnachtsgeschenk. Ein Adelstitel, ein Flug ins Weltall, ein Grundstück im Urwald oder ein Schrebergartl auf dem allerdings relativ morbiden Mars: Viele der nachfolgenden Ideen kann man online kaufen und als Gutschein unter den Baum legen. Und manche dieser Kuriositäten sind günstiger, als man denkt. Der Titel eines „Lord of Glencoe“ geht zum Beispiel bereits ab 36 Euro her. Oder gleich einen Grafen verschenken?
Gerne geschenkt wird auch mögliches zukünftiges Bauland. Etwa Grundstücke auf dem Mond, aber die sind mittlerweile ein toter Hund. Wer was auf sich hält, krallt sich einen Claim auf dem Mars, mit 39,90 ist man mit dabei (allerdings exkl. der je sechsmonatigen An- und Abreise sowie der CO2-Steuer für Marsmissionen).
Oder doch etwas Exklusiveres? Für 250.000 US-Dollar (235.000 Euro) lässt sich ein Flug ins Weltall mit Virgin Galactic buchen. In diesem höchst okkasionellen Preis sind der Weltraumflug (ca. 2,5h) sowie 2-3 Tage Training, Medizin-CheckUp und Unterbringung am Spaceport mit Vollpension inkludiert. Das Foto mit bunt-hübschem Rahmen gibt’s allerdings erst am Ausgang um zehn Dollar Aufpreis (auch als Kaffeetassen- oder Pulloveraufdruck möglich).
Der Wunsch, sich einfach vom Fußvolk, den Nachbarn oder der eigenen Verwandtschaft gesellschaftlich nach oben hin zu absentieren, greift auch zu Weihnachten immer mehr um sich. Ab 36 Euro können Sie sich den Titel eines Lords oder einer Lady von Glencoe sichern, ganz exklusiv ist das allerdings nicht mehr: Über 300.000 andere hatten die Idee bereits vor Ihnen. „Graf“, „Ritter“ oder „Konsul“ kosten zwar etwas mehr (ab 49,90 Euro), geben auf der Visitkarte aber auch entsprechend mehr her. Ein „Lord of Strandhill“ ist zum Beispiel bereits ab 59,90 Euro zu haben.
Etwas teurer, aber damit auch exklusiver wird es, wenn Sie eine Insel unter den Weihnachtsbaum legen wollen. St Athanasios Island im Golf von Korinth (10.811 m2 = 1,3 Fußballfelder) ginge um wohlfeile 2,2 Mio. Euro her.
Wird in gehobenen Kreisen zu Weihnachten ebenfalls gerne gegeben: ein Privatflugzeug-Charter. Mit dem Slogan „Vermeiden Sie Touristenmassen“ wirbt etwa die Linzer Globe Air um Kunden. Bereits ab 3.980.- lässt sich pöbelhaftes Arme-Leute-Fliegen in viel zu engen Boeings mit gefühlten 132 Sitzreihen zu je zehn Plätzen vermeiden – quasi Sardinien ohne Sardinendose. Ab 3.980.- werden von Globe Mit Europa-Flüge in viersitzigen Cessna Citation Mustang Jets angeboten. Gegen einen geringen Aufpreis es ist zudem möglich, eine Limousine oder einen Hubschrauber bei der Landung bereit zu halten, um auch danach dem – Iiiiiiiih! – Fußvolk zu entfliehen.
Gerne geschenkt wird aktuell auch Regenwald. Für 1.431 Euro (oder Raten ab 26 Euro/Monat) sichert man sich (rein theoretisch, ein Haus oder einen Carport bauen kann man da jedenfalls schwerlich errichten) 500 qm Urwaldboden in Panama. Eine Liga günstiger kommt das Setzen von Grünzeugs. Für fünf Euro werden immerhin zehn Quadratmeter Ex- Urwald begrünt.
Und wo wir schon beim Klima sind: Auch sehr exklusiv und Anti-CO2 ist die Geschenksidee, einen Teil einer 2021 verschrotteten Lauda Air Boeing 767-300 zu erwerben: Aus der Außenhaut des legendären Fliegers wurde eine limitierte Zahl an Tags (Schlüsselanhänger) produziert, die man ab einem Preis von 31 Euro online erwerben kann.
Ebenfalls „exklusiv“ und ziemlich persönlich ist das Schenken getragener und entsprechend „würziger“ Unterwäsche oder stinkiger Socken. Eine länger getragene, schwarze, enge Strumpfhose erfreut den Beschenkten bereits ab 19,90 Euro. Auch benutzte „bloody“ Vibratoren und Urin sind im Angebot – für alle die auf Weihnachten mit allen Sinnen stehen. In diesem Sinne: Prost, Mahlzeit und Frohes Fest!