Oberösterreich bietet jungen Menschen zahlreiche Perspektiven, insbesondere als starker Wirtschafts- und Bildungsstandort. Oberösterreichs Jugend-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer ist davon überzeugt, dass das Bild, das die Halloween-Nacht in Linz gezeigt hat, nicht dem Verhalten der Jugendlichen in Oberösterreich entspricht. Deshalb rückt er bei der Erarbeitung der neuen Jugendstrategie des Landes die vielen Perspektiven für junge Leute in den Vordergrund.
Im Auftrag von Jugend-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer erarbeitet das Jugendressort des Landes eine neue Jugendstrategie für 2023 bis 2027. Unter dem Motto „PARTYzipation“ können die Jugendlichen online und bei Veranstaltungen mitmachen. Es geht um die Frage, wie für junge Menschen die Arbeitswelt von morgen attraktiv bleibt, wie man Bildung und Ausbildung weiterentwickeln kann, was es für mehr Nachhaltigkeit und besseren Klimaschutz braucht sowie um die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts, beispielsweise durch Ehrenamt und die Bedeutung von Familie, Freunden und dem eigenen Selbstbewusstsein. „Die Krawallnächte rund um Halloween zeigen nicht das Bild der Jugendlichen, wie ich sie kenne. Sie sind engagiert, hilfsbereit und vielen Bereichen auch absolute Weltmeister, wenn ich an unsere Lehrlinge denke“, so Hattmannsdorfer.
Oberösterreich – ein Land der Perspektiven
Bei der Entwicklung der Jugendstrategie können Jugendliche online mitmachen. Zudem wird es auch eigene Veranstaltungen in den Regionen geben. Das Land hat zudem die Ausarbeitung einer großen Jugendstudie beauftragt, die als Basis für die Entwicklung der Strategie dient. „Oberösterreich ist ein starkes Land und bietet jungen Menschen viele Perspektiven. Wir wollen genau wissen, was die Jugendlichen bewegt und was ihnen wichtig ist – also jetzt mitmachen und einbringen“, so Hattmannsdorfer. Alle Infos dazu gibt’s online unter www.jugendservice.at/partyzipation.
Was sind die Ableitungen der Politik aus der Halloween-Nacht? Landesrat Hattmannsdorfer wird sich nach einem gründlichen Augenschein vor allem für eine Ausweitung der Sondergruppe „JUKOB“ einsetzen, insbesondere durch eigene Kräfte im städtischen Zentralraum. Er sagt: „Jugendkriminalität muss bereits im Keim erstickt werden!“
Prävention ausbauen
Jugendkontaktbeamte suchen präventiv einen niederschwelligen Austausch mit Jugendlichen, die in ein kriminelles, gefährliches Umfeld geraten. So können die Polizistinnen und Polizisten in vielen Fällen kriminelle Handlungen präventiv verhindern und ihre Informationen auch an professionelle Anlaufstellen weitergeben. „Die Sondergruppe hilft zudem auch bei Fahndungen, da sie durch ihren regelmäßigen Kontakt potenzielle Täter rasch zuordnen und finden können“, sagt Hattmannsdorfer.
Die Jugendkontaktbeamten konnten beispielsweise kürzlich den 13-jährigen Angreifer eines Taxifahrers rasch identifizieren und finden. Österreichweit sind Jugendkontaktbeamte aktuell nur in Wien und Linz im Einsatz. In Linz stehen acht ausgebildete Jugendkontaktbeamte zur Verfügung. Insgesamt haben sie pro Monat zwei Dienste zu je zwölf Stunden für den Jugendkontakt zu leisten.
Ein Lob für die Exekutive
Eine besondere Rolle kommt dabei der Exekutive im Ganzen zu. Wolfgang Hattmannsdorfer: „Unser großer Dank gilt den mutigen Polizistinnen und Polizisten, die für unsere Sicherheit und Ordnung sorgen. Die Krawalle haben aufgezeigt, dass die Möglichkeiten unserer Polizei aber vor allem im Bereich der sozialen Medien und des Internets nicht mehr zeitgemäß sind. Unsere Polizisten können sich zwar in ihr Auto setzen und Streife fahren, sie können sich aber nicht auch noch vor den Computer setzen und die sozialen Netzwerke durchforsten. Hier sind dringend gesetzliche Anpassungen notwendig“, so Hattmannsdorfer.
Der Jugend-Landesrat wird im nächsten Schritt bei Innenminister Gerhard Karner in Gesprächen dafür eintreten, nach den Halloween-Ausschreitungen in Linz diese Sondergruppe im städtischen Zentralraum, genauer gesagt in den Städten Linz sowie Wels und Steyr, auszuweiten. „Ich konnte mir von der professionellen Arbeit persönlich einen Eindruck machen. Die Krawallnächte zu Halloween haben gezeigt, dass es wichtig ist, kriminelle Energie bereits im Keim zu ersticken. Dafür ist die Sondergruppe ausgebildet und bestens vorbereitet.“