Nur mehr eine Trasse ist bei der geplanten Ostumfahrung im Rennen, berichtete Verkehrslandesrat Franz Hiesl heute im Rahmen einer Pressekonferenz. „Ob und wann die Trasse gebaut wird, kann niemand sagen“; schwächt Hiesl aber ab. Zeithorizont für den Baubeginn ist 2025: „Weil ich nicht davon ausgehe, dass die ASFINAG nicht zwei so große Projekte wie Westring und Ostumfahrung gleichzeitig umsetzt.
Als Ergebnis der Variantenuntersuchung wurde der sog. „stadtnahe Korridor“ östlich von Steyregg festgelegt. Die ausgewählte, 13,5km lange Trasse Trasse beginnt bei der A1 im Bereich des Schiltenberges in Ebelsberg, wo sie bis zum Traunufer unterirdisch geführt wird. Nach der Querung der Traun im Bereich der bestehenden Eisenbahnbrücke verläuft die Trasse am nördlichen Traunufer oberirdisch. Dort ist eine Anschlussstelle ins Industriegebiet geplant. Beim „Traunspitz“ (Traunmündung) wird die Donau auf einer neuen Brücke überquert.
In Steyregg erfolgt die Anbindung an die Bundesstraße im Nahbereich der Steyregger Brücke oder östlich des Badesees: „Aus Umweltschutzgründen hat die westliche Variante leichte Vorteile“, sagt Günther Knötig von der Abteilung Raumordnung des Lands OÖ.
Nach Querung der Bundesstraße B3 taucht die Trasse erneut in einen Tunnel ab, der mit 5,5km Länge den Pfenningberg unterquert. Die Mühlkreisautobahn A7 wird im Bereich Mittertreffling erreicht.
Bürgermeister Luger skeptisch
Den präsentierten Ergebnissen steht der Linzer Bürgermeister Klaus Luger zweigeteilt gegenüber. Einerseits sieht Luger darin ein wichtiges Verkehrsinfrastrukturprojekt, das für alle Gemeinden einen hohen Stellenwert hat. Andererseits sind die Belastungen zum Teil zu hoch, die sich durch die aktuell diskutierte Trassenführung für Menschen und Umwelt ergeben. „Die präsentierten Zahlen und Fakten und die Favorisierung für die stadtnahe Variante der Ostumfahrung sind plausibel. Für mich ist aber klar, dass diese Variante in dieser Form nicht realisierbar ist. Es ist aus meiner Sicht keine Bauentscheidung, sondern lediglich eine Entscheidung darüber, dass weitere Detailprüfungen über das Wie und Was folgen sollen“, so Luger.
„Weitere Optimierungen nötig“
Als Ergebnis der Variantenuntersuchung wird nun der stadtnahe Korridor einer weiteren Optimierung unterzogen. Ziele seien, die Genehmigunsrisiken weiter einzugrenzen, Maßnahmenvorschläge im bereich des Siedlungsschutzes zu erarbeiten und die ökologischen Auswirkungen zu minimieren. Die Kosten für das Projekt Ostumfahrung belaufen sich aus heutiger Sicht auf 650 Millionen Euro.