150.000 Besucher im Jahr 1988 waren der bisherige, wohl nicht mehr überbietbare Zuschauer-Rekord der Linzer Klangwolke, im Vorjahr waren es trotz Corona 40.000. Und auch heute werden wieder zehntausende in den Donaupark pilgern, wenn ab 20:30 Uhr die etwa einstündige Aufführung „Mother Gilgamesh“ inszeniert wird. „Brennende Elemente und faszinierende Pyrotechnik“ versprechen die Macher. Es wartet „eine epochale Reise in die mystische Götterwelt zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, zwischen Erde, Himmel und Unterwelt, Glaube, Liebe und Hoffnung, voll imposanter und atemberaubender Überraschungen.“ Wir haben einen Blick auf die Highlights der 43-jährigen Geschichte der Linzer Klangwolke geworfen.
Mehr als 5.000 Jahre alt und dennoch aktuell wie nie: Eines der ältesten überlieferten literarischen Meisterwerke der Welt steht heuer im Fokus der mystischen Linzer Klangwolke 22. Der international renommierte Regisseur Pierre Audi verspricht mit MOTHER GILGAMESH eine ganz besondere Geschichte. Jede Menge special effects, atemberaubende und szenisch eingesetzte Pyrotechnik, ein grandioses Sound-, Licht- und spannendes Bühnendesign, sollen dabei im Zentrum der Inszenierung stehen.
Für die drei Schiffe, die als schwimmende Bühnenschauplätze dienen, zeigt sich Urs Schönebaumverantwortlich. Er entwirft für die Linzer Klangwolke drei unterschiedlichen Welten, in denen das Epos spielt und macht diese visuell erlebbar. „Die Bühnenschiffe werden zeitgleich im Dauereinsatz sein und die sagenumwobene Geschichte mitten auf der Donau erzählen, brennende Elemente und faszinierende Pyrotechnik wird für atemberaubende Momente sorgen“, versprechen die Macher. Wir sind gespannt!
Der Rückblick auf 42 Klangwolken zeigt die einzigartige Geschichte dieser XL-Open Air Veranstaltung. Über dreieinhalb Millionen Zuschauer und sensationelle Bilder, die über die ganze Welt gingen, machten die Klangwolke zur reichweitenstärksten Visitkarte der Landeshauptstadt. Bereits bei der ersten Auflage 1979 pilgerten 100.000 Menschen in den Donaupark. Zum zehnten Jubiläum 1988 gab es mit unfassbaren 150.000 Zuschauern ein All-Time High. Besucher aus aller Herren Länder, internationale Top-Künstler und ein Hauch der großen, weiten Welt halten ein Wochenende lang Einkehr in Linz.
Heute ist die Klangwolke aktueller denn je, obwohl zuletzt auch da und dort Kritik an allzuviel künstlerischer Abgehobenheit laut wurde. In manchen Bereichen wäre ein „Back to the Roots“ durchaus wünschenswert. Fakt ist: Die Linzer Klangwolke ist ein XL-Kunstspektakel, das in ganz Europa Rang und Namen hat.
Die Highlights aus 43 Jahren Linzer Klangwolke:
1979
Die erfolgreiche Erstauflage mit Anton Bruckners 8. Symphonie spült unglaubliche 100.000 Menschen in den Donaupark.
1982
Hoher Besuch in Linz: Die Wiener Philharmoniker unter Lorin Maazel geben vor 35.000 Menschen Gustav Mahlers 5. Symphonie.
1985
Vielleicht die bis heute populärste Klangwolke: „The Best of Pink Floyd“ mit einer bis dahin noch nie gesehenen Lasershow wollten sich 90.000 nicht entgehen lassen.
1988
Die 10. Linzer Klangwolke bringt „Eine Vision aus Feuer, Wasser, Licht und Laser“ in den Donaupark. Bis heute unerreichte 150.000 Zuhörer sind mit dabei.
1991
Carmina Burana von Carl Orff – dirigiert von Franz Welser-Möst – wollen sich 95.000 Menschen nicht entgehen lassen.
1999
Die visualisierte Linzer Klangwolke trägt den Titel „Progression“ – Cliff Richard, Coolio und James Ingram begeistern 120.000 Zuhörer.
2001
Das einzige Jahr, in dem die Klangwolke abgesagt werden musste: Irreparable Windschäden an der Projektionswand machen eine Aufführung unmöglich. Das Werk „Harmonices mundi“ wird ein Jahr später vor 90.000 Menschen zum vollen Erfolg.
2004
Ebenfalls ein Meilenstein: „sense-ation“ von Weltstar Peter Wolf (110.000 Zuhörer).
2005
Das Werk „Teilung am Fluss“ widmet sich der Nachkriegsbesatzungszeit in Linz, 90.000 sind mit dabei.
2006
Pfiffe der 95.000 im Donaupark: Künstlerisch und optisch war das Spektakel „Ente gut, alles gut“ mit Hermann van Veen ein totaler Flop.
2009
Ganz anders im Kulturhauptstadtjahr 2009, als das interaktive Werk „Flut“ von Airan Berg 90.000 Menschen in seinen Bann zieht.
2011
Das bisher letzte ganz große Spektakel: „Feuerwelt – Eine Science-Fiction“ zaubert ein Mega-Feuerwerk in den Linzer Nachthimmel, 120.000 Zuschauer sind begeistert.
2013
“Bruckner lebt!” lautet das Motto der 2013er-Klangwolke, die Crossover-Musik zu klassischen Klängen kommt vom Linzer Musikproduzenten und DJ Parov Stellar.
2014
Die unter dem Titel “Die Donau lebt” visualisierte Klangwolke 2014 lockt trotz Sparmaßnahmen und verkleinertem Budget 95.000 Besucher an.
2017
90.000 Besucher verfolgen die spektakuläre Jagd nach dem Weißen Wal Moby Dick – umgesetzt durch die Linzer Künstlergruppe HELIX.
2018
Riesige Fantasiegestalten, fliegende Menschen und jede Menge Feuerwerk: “PAX” zog im Vorjahr 100.000 Besucher an.
2019
Rund 100.000 Menschen haben 2020 die 40. Jubiläums-Klangwolke im Linzer Donaupark besucht. Im Mittelpunkt der Inszenierung „Solar“ des britischen Regisseurs David Pountney stand die Sonne, Nachhaltigkeit und Klimawandel.
2020
Keine Zuschauer, aber dennoch 100.000 Menschen mit dabei – so präsentierte sich im Vorjahr die Linzer “Corona”-Klangwolke, die auf den Donaupark als Arena großteils verzichtete. Insgesamt wurden 50.000 Besucher im ganzen Linzer Stadtgebiet verteilt gezählt. Digital waren per Live-Stream zusätzlich 50.000 Menschen mit dabei, dazu gab es eine weltweite Übertragung in 120 Länder.
2021
Star-Regisseur Robert Dornhelm lieferte 2021 ganz großes Kino – mit fantastisch-musikalischen Unterwasserwelten und bezaubernden Klangerlebnissen drehte sich alles um PANTA RHEI – den Fluss des Lebens. Bombastischer Soundtrack, Licht- und Laserinszenierungen und eine überdimensional große Kinoleinwand krönten das Spektakel, dem 40.000 Zuschauer beiwohnten.