Mit dem Hund in den Urlaub oder auf einen City-Trip: Das kann ganz schön teuer werden. Waren bis vor einigen Jahren zehn Euro pro Hund und Nacht der meist gängige Tarif, sind die Preise mittlerweile nach oben geschossen. Unter 20-25 Euro zusätzlich pro Nacht geht oft gar nichts mehr. Manche Hotels verlangen sogar bis zu 35 Euro pro Fellnase und Nacht – ohne echte Gegenleistungen. Keine Rolle spielt auch die Größe des Hundes: Ein Chihuahua mit zwei Kilo kostet gleich viel wie ein 65 Kilo schwerer Rottweiler.
Was viele Hundebesitzer nicht wissen: Wer mit seinem Vierbeiner reist, bekommt in vielen Hotels nur ganz bestimmte „Hundezimmer“. Besonders in Urlaubsdestinationen sind das oft die älteren, abgewohnten oder (noch) nicht renovierten Zimmer. Trotzdem zahlt man für den Aufenthalt den vollen Preis plus eine Extragebühr, die ganz schön ins Geld gehen kann.
Bei Falkensteiners Ferienhotels in Kärnten werden pro Nacht und Fellnase mittlerweile 35 Euro verrechnet – macht 245 Euro pro Woche und Hund – ohne Futter wohlgemerkt. Noch teurer sind die noblen Hotels in den großen Citys. Im Marriott am Wiener Ring werden 50 Euro „per Stay“ und Hund fällig.
Nicht ganz so dramatisch sind die Hundenächtigungspreise in den Linzer Hotels: Das größte Haus vor Ort, das Courtyard by Marriott am Europaplatz, nimmt 20 Euro – der Preis gilt dort allerdings für bis zu zwei Hunde und pro Aufenthalt (und es gibt sogar ein Goodie-Bag an der Rezeption). Sehr fair!
Trotz der teilweise horrenden Tarife sind Herrlis und Fraulis unter den Tierbesitzern privilegiert: Außer Fellnasen schließen sehr viele Hotels die Unterbringung anderer Tiere wie Katzen, Meerschweinchen, Hamster oder Vögel dezidiert aus.
Kommentar
Dass Hotels für Hunde einen zusätzlichen Tarif verlangen, ist grundsätzlich in Ordnung, auch wenn manchmal auf den ersten Blick keine echte Gegenleistung erkennbar ist. Die gern ins Spiel gebrachte „Spezialreinigung“ nach jedem Aufenthalt ist nicht immer zutreffend, wie uns ein Branchenkenner zwitscherte. Vielmehr verdienen sich viele Betriebe so ein schnelles Körberlgeld dazu. Wenn man aber für seinen Vierbeiner bis zu 245Euro pro Urlaubswoche extra hinlegen muss – ohne Futter wohlgemerkt – vergeht einem die Lust, dort zu buchen.
Was vergessen wird: Hundebesitzer sind eine enorm große Zielgruppe, die bevorzugt mit ihrem vierbeinigen Freund verreisen. Dass man diese Menschen (die sehr oft als Single mit Hund reisen und damit ohnehin schon den höheren Einzelzimmerpreis bezahlen müssen), auch noch mit einem gegenleistungslosen, mittlerweile ziemlich hohem Hundetarif „bestraft“, ist kurzsichtig gedacht. Denn willkommen fühlt man sich bei solchen Zusatzkosten nicht wirklich.