Vor einigen Jahren hätte man noch von „ein paar Verrückten“ gesprochen, doch mittlerweile gilt Eisbaden als trendig – und vor allem gesund. Auch in Linz hüpfen immer mehr Hiesige die Donau und plantschen im niedrigen einstelligen Wassertemperaturbereich. Stefan Pockenauer tut „es“ mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter regelmäßig.
„Kälter als vier Grad wird das Wasser knapp unter der Oberfläche auch im Winter nicht, außer in fließenden Gewässern, weil es sich da ständig vermischt“, sagt Stefan Pockenauer. Auf den Geschmack des Eisbadens gekommen ist der Linzer bei einem Seminar von Wakeboard-Weltmeister Daniel Fetz am Salmsee. Im September 2021 sprang er erstmals in ein mit Eis gefülltes Plantschbecken. Seitdem vergeht keine Woche, an dem der ehemalige SPAR-Manager nicht seiner neuen Leidenschaft nachgeht. Kürzlich hüpfte er in den Gleinkersee bei Windischgarsten, wobei er zuvor erst ein Loch in die Eisdecke hacken musste.
Bei seinen Wassergängen in die Donau sind auch zwei Mitstreiterinnen, beide mit Namen Lisa, sowie Neueinsteiger Johannes mit dabei: „Wichtig ist, ruhig zu atmen und beim Reingehen ins Wasser nicht zu zögern, das ist der größte Fehler“, sagt Lisa I. Je öfters man „es“ macht, desto niedriger sinkt die Hemmschwelle. Unangenehm ist es lediglich danach, wenn’s Minusgrade hat und man sich nicht gleich umzieht und ins Warme kommt. Und tatsächlich: Unser Quartett marschiert zügig und ohne Zögern in die flach abfallende Donau, diesmal haben sie eine kleine Bucht direkt bei der Nibelungenbrücke gewählt – mit dem passend „eisblau“ beleuchteten Lentos im Hintergrund.
Außer einem Bikini/Badehose und Badeschlapfen ist nix mit dabei. Mit dem Kopf untertauchen wäre grundsätzlich kein Problem, „aber das lassen wir sein, nasse Haare bei Temperaturen um null Grad sin nicht so ideal“, so Lisa II. Ganze fünf Minuten bleiben die furchtlosen Eisbader bis zur Schulter im 3,3 Grad kühlen Donauwasser – ruhig plaudernd, lachend und scherzend, so als ob es das Normalste auf der Welt wäre.
„Rookie“ Johannes zieht bereits nach einer Minute die Notbremse und beendet seinen Badegang: „Sehr gewöhnungsbedürftig, aber ich bin nächstenmal sicher wieder dabei!“ Auch wenn sich das der eine oder andere das nicht vorstellen kann: Eisbaden wirkt sich nachweislich positiv auf das Immunsystem aus, es hilft, Stress abzubauen und stärkt auch Geist und den Willen. Ganz alleine sollte man „das erste Mal“ nicht wagen: Empfehlenswert ist ein Eisbade-Seminar bei Daniel Fetz ab smarten 79 Euro. Die nächsten Termine:
Samstag, 03. Dezember 2022 (nur noch Warteliste)
Mittwoch, 28. Dezember 2022 (noch 2 Plätze frei)
Samstag, 31. Dezember 2022 (Plätze frei, zur Hälfte belegt)
Dienstag, 03. Jänner 2023 (noch 7 Plätze frei)
Samstag, 21. Jänner 2023 (Plätze frei)
Samstag, 18. März 2023 (Plätze frei)