Der Linzer Wilfried Weilandt ist seit 1998 als professioneller Astrologe aktiv und aus vielen Auftritten aus TV und Radio bekannt. Was im neuen Jahr 2022 auf uns zukommt, verriet er im LINZA Talk.
Wilfried Weilandt – ein halbes Leben der Astrologie gewidmet – wie das?
Ich hatte einen Verwandten in Wien, von dem es hieß, er sei Astrologe. Mit 26 bat ich ihn, mir zu zeigen, was denn so ein Horoskop überhaupt ist, denn ich glaubte den „Schwachsinn“ in den Tageshoroskopen und auf den Zucker-Säckchen im Kaffeehaus nicht. Nachdem er mir die damals noch übliche und sehr aufwändige Horoskop-Berechnung ohne Unterstützung eines Computerprogramms beibrachte und wir das Horoskop meines besten Freundes, den er nicht kannte oder je sah, gezeichnet hatten, bat ich ihn um die Deutung des grafischen Wirrwarrs. Dabei beschrieb er mir meinen Freund, so perfekt, als ob er ihn seit 20 Jahren kennen würde. Da wusste ich: Astrologie ist kein Humbug, sondern eine hochinteressante Materie. Und so bat ich ihn, sein Wissen an mich weiterzugeben. Die ersten Jahre beriet ich nur Verwandte und Freunde, ab 1998 dann gewerblich in meiner eigenen Beratungspraxis.
Sind Krisen wie derzeit für die Astrologie gute oder eher schlechte Zeiten?
Die Astrologie ist immer ein hilfreicher Wegweiser, sie bietet Antworten auf zentrale existenzielle Fragen – Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Für Astrologen ist es dennoch eine schwere Zeit, denn persönliche Beratungen sind in Lockdown-Zeiten nicht möglich.
Meist beginnt man etwa ab dem 27. Lebensjahr, sich intensiv mit den Sinnfragen des Lebens zu beschäftigen.
Wilfried Weilandt
Bei wem kommt die Astrologie von heute am besten an: Jung, Alt, Arm, Reich?
In meine Praxis kommen Menschen aus allen Gesellschafts- und Altersschichten und den verschiedensten Berufsgruppen. Das Verhältnis von Frauen zu Männern beträgt etwa 75 zu 25. Meist beginnt man etwa ab dem 27. Lebensjahr, sich intensiv mit den Sinnfragen des Lebens zu beschäftigen.
Was kann Astrologie – und was nicht?
Die Astrologie bietet Antworten auf die ewigen Sinn-Fragen, wo die Naturwissenschaften, die Psychologie und Religion oftmals nur unbefriedigende Antworten liefern. Was nutzt es schon, zu wissen, dass wir von den Primaten abstammen, irgendwann ein Urknall stattgefunden hat, Choleriker wie Phlegmatiker unter uns weilen und einmal irgendein Gott über uns Gericht abhalten wird? Es fehlt einfach etwas, nämlich das spezielle Wissen über uns selbst. Dieses liefert uns allein die Astrologie mit dem Blick in das persönliche Geburtshoroskop. Die Astrologie ist für mich das beste System, um meine Mitmenschen und mich selbst besser zu verstehen…
…aber?
….die Astrologie kann aber sicher nicht Entscheidungen abnehmen und uns aus der Eigenverantwortung herausholen. Sie ist jedoch ein guter Wegweiser und zeigt uns, wann sich bestimmte Vorhaben am besten umsetzen lassen.
Richten Sie selbst Ihre Entscheidungen auch nach den Sternen aus?
Selbstverständlich. Es ist bei wichtigen Entscheidungen unabdingbar, dass ich den optimalen Zeitpunkt für eine neue Unternehmung, Käufe/Verkäufe, Heirat, Operation usw. suche.
Speziell Frauen fragen beim Kennenlernen sehr schnell nach dem Sternzeichen. Ist es ratsam, den Partner danach auszusuchen?
Das Sternzeichen allein hat zu wenig Aussagekraft, da gäbe es ja nur zwölf Menschentypen. Aber ein individuelles Geburtshoroskop mit Aszendenten und der Position von neun weiteren Planeten im Vergleich mit dem eines potentiellen Partners, kann sehr wohl ein Barometer für die Erfolgsaussichten einer sich anbahnenden Beziehung sein. Ist es eine Partnerschaft, die Geist, Seele und Körper gerecht wird? Herrscht Ehrlichkeit? Fühlen sich beide Partner gleich angesprochen oder herrscht die Anziehung nur einseitig? Diese Antworten kann ich geben.
Eine astrologische Beratung soll nicht abhängig machen, sondern Potenziale bewusst machen und beratend zur Seite stehen.
Wilfried Weilandt über „Astro-Junkies“
Kommen auch „Astro-Junkies“ – Menschen, die sich komplett nach der Astrologie ausrichten und kaum noch eigenständig Entscheidungen treffen können, zu Ihnen?
Das ist in den 25 Jahren meiner Beratertätigkeit erst wenige Male passiert. Eine astrologische Beratung soll nicht abhängig machen, sondern Potenziale bewusst machen und beratend zur Seite stehen, wenn es um günstige Zeitpunkte von Vorhaben geht. Normalerweise geht man maximal einmal im Jahr zum Astrologen, um die Themen des neuen Jahres zu besprechen. Konsultiert jemand den Astrologen öfters, muss man genau hinschauen, was die Gründe dafür sind. Es kann sein, dass sich der Klient in einer Ausnahmesituation befindet, weil es einen Todesfall gab, weil er verlassen oder eine schwere Krankheit diagnostiziert wurde. Da bin ich dann mehr der Zuhörer und praktische Berater. Durch die jahrzehntelange Begleitung mancher Klienten bin ich für viele inzwischen auch zum besten Freund geworden, was Vertrauen schafft, aber auch den Erwartungs- und Erfolgsdruck erhöht.
Wie hilfreich sind die eher oberflächlichen Horoskope in Tageszeitungen und Magazinen für die Branche?
Solche Zeitungshoroskope haben eher Unterhaltungswert und dürfen nicht für bare Münze genommen werden, denn es gibt nicht nur zwölf Menschentypen, sondern jedes Horoskop ist ein so einzigartiger Kosmos wie der dazugehörige Mensch. Dennoch werden diese Horoskope gerne gelesen.
Welche Frage würden Sie als Astrologe nie beantworten?
Ein absolutes Tabu ist folgende Frage, die mir schon mal eine Klientin gestellt hat: „Herr Weilandt, wann stirbt mein Mann endlich?“ Fragen rund um den Todeszeitpunkt eines Menschen kann und will ich nicht beantworten. Die Umstände des Todes – ob z. B. ein leichter, oder überraschender, oder gewaltsamer Tod – vorgesehen ist, lässt sich in vielen Horoskopen schon ersehen.
Bei uns gibt es 13, in China nur zwölf Sternzeichen. Alle 1975 Geborenen sind zum Beispiel ein Hase. Wie passt das mit unseren viel kürzeren Astro-Zeiträumen zusammen?
In der klassischen Astrologie gibt es zwölf Sternzeichen, eigentlich Tierkreiszeichen. Obwohl es astronomisch zu einer Verschiebung der Zeichen gekommen ist und inzwischen sogar ein 13. Zeichen, das des Schlangenträgers, entdeckt wurde, arbeiten die meisten Astrologen mit dem klassischen, jahrtausendealten System. Die chinesische Astrologie kennt keine Berechnung der Positionen von Sonne, Mond und Planeten zum Zeitpunkt der Geburt und ist deshalb keine Astrologie im europäischen Sinne. Sie hat einen Kalender zur Rechengrundlage, dem eine Deutung unterlegt worden ist.
Corona wird fast so schnell aus unserem Leben verschwinden, wie es vor zwei Jahren aufgetaucht ist.
Wilfried Weilandt zur Pandemie im Jahr 2022
2022 steht nach astrologischer Deutung im Zeichen des JUPITER. Dem Planeten sind unter anderem Optimismus, Glück und Gerechtigkeit zugeordnet. Klingt doch gut – vor allem in Sachen Pandemie, oder?
Ja, nach dem Saturnjahr 2021 gibt es nun viel Hoffnung. Wenn nach den Weihnachtsfeiertagen am 29. Dezember Jupiter in das Zeichen Fische wechselt, werden die Fallzahlen noch merklicher nach unten rasseln. Corona wird fast so schnell aus unserem Leben verschwinden, wie es vor zwei Jahren aufgetaucht ist. Ich weiß, das hört sich aus jetziger Sicht absolut unglaublich an, wird aber zusätzlich unterstützt durch einen nicht astrologischen Erfahrungswert, der da lautet: Jede Epidemie oder Pandemie der letzten 3.000 Jahre, wie Pest oder Cholera, hat immer zwischen 16 Monaten – das war Mitte Mai 2021 als unser Bundeskanzler den 3. Lockdown für beendet erklärte – und 24 Monaten (was nun der Fall ist) gedauert. Damals gab es aber weder Mundschutz noch so hochwirksame Impfstoffe (3-faches Augenzwinkern) wie heutzutage.
Was erwartet uns aus astrologischer Sicht gesehen im Jahr 2022 sonst noch so?
Auch unsere Wahrnehmung wird sich nun von Jahr zu Jahr immer stärker verändern, weg vom Konsum, hin zum Wissen, begleitet von neuen geistigen Lehrmeistern. Alles was mit Geld und Finanzen zu tun hat, wird mit Jupiter-Saturn einer Prüfung unterzogen. Wir werden sehen, dass es auch ein lebenswertes Leben ohne permanentem Wachstum geben kann, Monopolbetriebe werden Federn lassen, Ungleichgewichte die gewisse Bevölkerungsgruppen benachteiligen, werden in den kommenden beiden Jahrzehnten korrigiert. Bis 2024 – solange hält sich Pluto noch im Steinbock auf – wird es natürlich massive Widerstände derer geben, die mit aller Kraft an dem gewohnten Status Quo festhalten.
Und für wen wird 2022 ein gutes Jahr?
Die Fische-Geborenen profitieren von Jupiter im eigenen Zeichen und trauen sich bis zum 10. Mai viel mehr zu als sonst. Jobwechsel oder der Weg in die Selbstständigkeit ist da in greifbare Nähe gelegt. Anschließend genießen Widder, welche im März geboren sind die Vorteile von Jupiter im eigenen Zeichen. Gute Gesundheit und ein gesundes Selbstwertgefühl rücken vieles in greifbare Nähe. Die Hochzeitsglocken werden 2022 bei den Widdern wahrscheinlicher bimmeln.
Kontakt:
Astropraxis
Wilfried Weilandt
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