Da waren einige vorschnelle Politiker-Prognosen wohl den Wahlen geschuldet: Im Frühjahr hieß es noch, bereits im Herbst 2021 solle es mit den ersten Maßnahmen zur Umgestaltung des Jahrmarktgeländes zur „Donauinsel“ losgehen. Tatsächlich tut sich erst frühestens Mitte 2022 auf der brachliegenden Fläche etwas Sichtbares.
Noch im Herbst 2021 soll das Areal, unter anderem mit Baumpflanzungen, begrünt werden, sagte etwa Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) noch im April 2021. Doch daraus wird nix: „Wir reichen die Pläne für das Projekt bis Jahresende ein“, sagt Andreas Henter vom Architekturkollektiv G.U.T., an das die Planungsarbeiten vergeben wurde. Die relativ umfangreichen Pläne mit mehreren hundert Metern Uferlinie ließen auch gar keinen anderen Zeitplan zu, so Henter.
Projekt weiter auf Schiene
Läuft bei der Baubehörde alles glatt – es braucht u.a. auch noch einen Wasserrechtsbescheid – könnten die ersten Arbeiten am Jahrmarktgelände Mitte 2022 beginnen, so Henter. Der politische Konsens der großen Linzer Parteien sei jedenfalls nach wie vor da, alle Beteiligten ziehen weiter an einem Strang. Henter: „Der Rückhalt von allen Seiten, auch von den Behörden, ist spürbar.“
Vier Millionen Euro stehen bereit
Im Vorjahr wurde von SPÖ & FPÖ ein 65 Millionen Euro schweres Investitionspaket, der „Pakt für Linz“ beschlossen. Im Themenschwerpunkt “Für die Zukunft unseres Klimas” sind vier Millionen Euro reserviert, mindestens zwei davon sollen als erster Schritt in die Donauinsel fließen.
Der ursprünglich ebenfalls angedachte Radsteg über die Donau wird nicht kommen – zumindest nicht im ersten Schritt: Die Kosten von ca. 15 Millionen Euro sind zurzeit für das Linzer Budget nicht zu stemmen. „Der Vorteil des Donauinsel-Projekts ist, dass wir die Umsetzung in Etappen machen können. Die Brücke wird sicher noch nicht zu Beginn dabei sein, obwohl ich diese für sehr sinnvoll halte“, sagte der damals zuständige Vizebürgermeister Markus Hein bei der Projektpräsentation.
Zentrale Elemente sind eine Wasserbucht und ein grünes Band mit Bäumen (statt eines Wasser-Altarms), das im Bereich zwischen Wohnhäusern und Jahrmarktgelände entstehen soll Sitzstufen am Wasser laden zum Chillen ein. Auch Gastro- und Eventbereiche sind geplant.
Offizielle Projektbeschreibung (Quelle: www.linz-insel.at):
VON DER INSEL ZUM BAND
Die Ränder, gefüllt mit vielfältigen Funktionen und Attraktoren, schaffen einen klaren Umriss und definieren das neu gewonnene Gebiet als “Insel”.
Das Band gliedert das Areal in einen vorderen und hinteren Bereich, eine weiche und eine harte Kante. Beide Bereiche weisen jeweils unterschiedliche Atmosphären und Funktionen auf. Die Promenade entlang des Ufers ist urban, aktiv und kommunikativ. Das grüne Rückgrat ist hingegen eher entschleunigt, sanft und ruhig. Eine zusammenhängende Laufstrecke mit genau 1.000m und mehreren Motorikstationen könnte entlang dieses Bands verlaufen und die unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten durchqueren.
FREIE MITTE
Das Areal innerhalb bleibt frei und dient als Eventfläche welche über das gesamte Jahr mit unterschiedlichsten Veranstaltungen bespielt wird. Dennoch findet hier ebenfalls eine Zonierung statt, um Rücksicht auf die bestehende Nachbarschaft zu nehmen.
BADEBUCHT
Am Ende der Insel wird eine linsenförmige Bucht ausgebildet, welche eine beruhigte Bademöglichkeit mit Flachwasserzone an der Donau schafft.