Die vielen Friseurshops in den Citys sind mehr als nur „Kopf“-Dienstleister. Sie sind auch Treffs, um sich auszutauschen. Wir waren bei Fabi Davidovs Barber Shop im Chicago-1930er Style am Linzer Hessenpark zu Gast.
Seit bald drei Jahren führt der gebürtige Bulgare Fabi Davidov seinen Barber Shop am Hessenpark – einer bis vor kurzem noch wenig einladenden Gegend. Seit dort jedoch Alkoholverbot herrscht, hat sich das Blatt gewendet: „Mir gefällt die zentrale Lage extrem. Es ist ruhiger geworden, man sieht im Park auch wieder Familien oder Angestellte, die hier ihre Mittagspause verbringen“, sagt Davidov, während er einen kurzen Blick aus dem Fenster seines Friseurladens hinüber macht. Davidov hat das Friseurhandwerk von seinem Vater, der ebenfalls als Haarschneider in seiner Heimat Bulgarien tätig ist, kennen- und lieben gelernt: „Friseur ist sowas wie unser Familienberuf.“
Sein Geschäft läuft gut, nicht nur viele junge Kunden kommen hierher, um sich eine trendige Frisur verpassen zu lassen. „Vor allem kurze Schnitte sind derzeit wieder angesagt, weiß Davidov. Viele kommen bereits mit ganz speziellen Vorstellungen und wissen genau, was sie wollen – bis hin zu ins Haar hineinrasierten Mustern: „Ich mache alles“, lacht Davidov. Ebenfalls ein großes Thema derzeit: Perückeneinsätze, was natürlich stärker von älteren Kunden in Anspruch genommen. Auch sein Spezialangebot für reifere Semester kommt gut an: „Den Pensionisten-Haarschnitt gibt‘s bei uns um zehn Euro.“
Seit einiger Zeit ist vor allem das Thema Bart ganz groß im Kommen – und das von Jung bis Alt. Die Gesichtsbehaarung richtig zu stylen – und vor allem richtig zu pflegen: Das ist mittlerweile fast schon eine eigene Wissenschaft, die Bücher füllt. Fabi Davidov bietet dazu sein „Barber‘s Classic“-Paket an, in das er sein ganzes Wissen verpackt hat: „Waschen, Schneiden, Föhnen, Bart- und Augenbrauen-Styling, Kopfmassage, Maske, Gesichtshaare sowie Nasen- und Ohrenhaare harzen komplett um 40 Euro: „Beim Auto würde man sagen ‚großes Service“, grinst der 34-jährige Davidov, der selber jeden Tag im Geschäft steht und viel mehr ist als nur ein „Barber“: Bei Kaffee oder anderen Getränken lässt es sich auch gut plaudern, denn auch das gehört zum Geschäft dazu – und das hebt Fabi Davidov mit seinem im „Chicago 1930-Style“ gehaltenen Shop ab: Man kommt herein – und will bleiben.
Wie in vielen anderen Sparten steht auch bei Fabi Davidov das Thema Mitarbeitersuche im Mittelpunkt: „Geeignete Leute zu finden ist schwer, obwohl wir sehr gute Voraussetzungen bieten. Wir sind schon länger auf der Suche nach einer zusätzlichen Kraft und freuen uns auf Bewerbungen. Fad wird‘s bei uns jedenfalls garantiert nie.“ Kontakt: 0676 595 5525.