Die größte Militärkaserne auf Linzer Boden hat eine bewegte Geschichte hinter sich. 2016 wurde sie – 73 Jahre nach ihrem Bau – für immer geschlossen und verkauft. In den nächsten Jahren soll hier ein neuer Stadtteil, der „Garten Ebel“, mit etwa 1.000 Wohnungen entstehen, wobei die alten Kasernengebäude in die Neubebauung integriert werden sollen. Ein Rundgang durch das verwaiste Kasernenareal ist eine wahre Spielwiese für „urban Explorer“ – urbane Entdecker.
Geplant war die Linzer Großkaserne damals zur Nazizeit auf den Aubrunnergründen in Urfahr, errichtet wurde sie dann aber im Süden von Linz. Bis zu 6.000 Soldaten beherbergte die 1940 bis 1943 erbaute Kaserne einst, in den letzten Jahren ihres Bestehens waren es weit weniger (2006 etwa nur mehr 1.009), dennoch hat hier ein beträchtlicher Teil der wehrwilligen Jung-Linzer hier seinen Grundwehrdienst abgeleistet. Noch so mancher kann ein Lied singen von 2-Uhr-Morgens-Alarmmärschen nach St. Florian odervon „feuchten“ Nächten (wegen dem Regen und dem Gatsch wohlgemerkt) in den nahen Traunauen.
163.000m2 umfasst das eingezäunte (aber zugängliche) Areal. Rechts vom Eingang fällt der Blick zuerst auf das Haus des Wachkommandanten und dem danebenliegenden, überwucherten Sprenggarten, wo sich einst die angehenden Pioniere mit Holzattrappen im Anbringen von Sprengladungen übten.
Daneben befinden sich die ebenfalls von der Natur übernommenen Sportplätze. Besonderer Fotospot: die militärische Hindernisbahn (vom Eingang aus rechts hinten). Moos und Gestrüpp haben aus der Anlage mit den 12 Hindernissen spannende Fotomotive geschaffen. Wer will, kann das eine oder andere Hindernis versuchen, man sollte aber nicht haglich auf‘s G‘wand sein.
„Garten EBEL“ als neues Wohnprojekt
Mit dem 330.000 Quadratmeter großen Gebiet der ehemaligen Kaserne Ebelsberg bietet dieses Stadterweiterungsprojekt Platz für viele neue Wohnungen. Zur Entwicklung des Areals der früheren Hiller-Kaserne wurde im November 2016 das kooperative Planungsverfahren für den Masterplan Ebelsberg gestartet und Ende Mai 2017 erfolgreich abgeschlossen. Als Ergebnis liegt ein städtebaulicher Entwurf vor, der auch in der Öffentlichkeit eine hohe Akzeptanz genießt. „Der Stadtteil Ebelsberg bietet nicht nur auf dem einstigen Kasernenareal großes Potenzial für künftige Bewohner. Die aktuellen Bauvorhaben werten den gesamten Stadtteil auf und bieten somit auch der bestehenden Bevölkerung einen attraktiven und modernen Lebensraum“, so Bürgermeister Klaus Luger bei der Projektpräsentation.